Als Donald Trump am Montag den Amtseid ablegte, klatschen die Reichsten der Reichen artig Beifall. Direkt hinter der Familie Trump sassen Elon Musk, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg und Sundar Pichai. Das von Trump nominierte Kabinett musste weiter hinten Platz nehmen. Das zeigt eindrücklich, wie wichtig die Tech-Gurus im Trump-Universum sein werden.

«Es ist wichtig, einige der klügsten Köpfe der Welt zusammenzubringen», meinte der Präsident nach der Zeremonie. Ohne Grund sind die Milliardäre natürlich nicht da. Indem sie sich Trump annähern, hoffen sie auf weniger strenge Regulierungen für ihre Firmen. Deshalb buhlen sie in diesen Wochen um die Gunst von Trump – und das vor allem mit Geld. Denn davon ist genügend vorhanden.

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1. Elon Musk

Der Tesla-Chef und Besitzer von X und SpaceX setzte bereits im Wahlkampf voll auf den Kandidaten der Republikaner. Über 250 Millionen Dollar steckte Elon Musk in die Kampagne.

Diese Wette hat sich nach Trumps Sieg ausgezahlt: Der Präsident ernannte Musk zum Berater für Regierungseffizienz. Musks persönliches Vermögen ist nach der Wahl weiter angewachsen und steht inzwischen bei über 433 Milliarden Dollar, was ihn wieder mit Abstand zum reichsten Menschen der Welt macht.

<p>Inauguration of the 47th President Elon Musk attends the presidential inauguration of Donald Trump at the Rotunda of the U.S. Capitol in Washington, U.S., January 20, 2025. REUTERS/Kevin Lamarque/Pool/AdMedia Washington District of Columbia United States of America EDITORIAL USE ONLY PUBLICATIONxNOTxINxUKxAUS Copyright: xx LIVE CNP/AdMediax admphotostwo912961</p>
Quelle: imago/Newscom / AdMedia

Die Tesla-Aktie ging seit der Wahl im November durch die Decke. Damit ist der gesamte Börsenwert, den Elon Musk verwaltet, massiv gestiegen. Das Elektroautounternehmen ist an der Börse bereits 1,34 Billionen Dollar wert. Hinzu kommen 350 Milliarden der Raumfahrtfirma SpaceX und knapp 10 Milliarden der Kurznachrichtenplattform X.

Hinter dem reichsten Menschen der Welt vereint sich also eine Macht von 1,7 Billionen Dollar. Kein Wunder, dass die anderen Tech-Bosse fürchten, unter der Zusammenarbeit von Trump und Musk abgehängt zu werden.

2. Mark Zuckerberg

Noch vor vier Jahren standen Mark Zuckerberg und Donald Trump auf Kriegsfuss. Damals griff Trump den Meta-Boss öffentlich an und beschuldigte ihn, die Wahlen 2020 manipuliert zu haben. Er soll Milliarden in die demokratischen Wahlinitiativen gesteckt haben. «Wenn er erneut in die Wahlen eingreift, wird er den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen», schrieb Trump in seinem Buch «Save America».

Jetzt machen die beiden plötzlich auf dicke Freunde. Mit Facebook spendete Zuckerberg eine Million für die pompöse Amtseinführung vom Montag. Zudem sorgte Zuckerberg mit seinem radikalen Kurswechsel bei Meta für Schlagzeilen. Der Tech-Gigant verabschiedet sich von Faktenchecks, lockert seine Moderationsrichtlinien und verlegt Teile seines Teams aus dem liberalen Kalifornien ins konservative Texas.

Quelle: IMAGO/ZUMA Press Wire

Zuckerberg erklärt diese Entscheidungen als Rückkehr zu den «Wurzeln der freien Meinungsäusserung». Doch der eigentliche Grund sollte allen klar sein: Es ist eine Annäherung an den US-Präsidenten Trump.

Der drittreichste Mann der Welt (212 Milliarden Dollar) hält mit Meta einen Börsenwert von 1,52 Billionen Dollar.

3. Jeff Bezos

Mit 239 Milliarden Dollar Vermögen ist Jeff Bezos gemäss Forbes der zweitreichste Mensch der Welt. Und ja, auch er war selbstverständlich bei Trumps Amtseinführung anwesend. Mit Amazon spendete der Gründer zuvor ebenfalls eine Million für den Anlass.

Bezos erhofft sich vom neuen US-Präsidenten vor allem Regierungsaufträge für seine Weltraumfirma Blue Origin. Diese hinkt im Vergleich zum Konkurrenten SpaceX von Musk stark hinterher. Das Zugpferd von Bezos ist aber natürlich Amazon. Mit einem Börsenwert von 2,38 Billionen Dollar wird auch der Amazon-Gründer in der zweiten Präsidentschaft von Trump ein Wörtchen mitreden.

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4. Sundar Pichai

Google stand ebenfalls bereits in Trumps Fokus. Er warf dem Unternehmen vor, seine Algorithmen gezielt gegen konservative Inhalte einzusetzen, und drohte mit rechtlichen Konsequenzen. In seinen Reden und Posts bezeichnete er Google wiederholt als «Feind des Volkes».

Chef Sundar Pichai tut also gut daran, sich auf Trumps Seite zu schlagen. Denn mit dem Marktwert der Dachgesellschaft Alphabet von 2,41 Billionen Dollar führt Pichai eine Wahnsinnsmacht. Aber auch ihm gewährte Trump während der Amtseinführung einen prominenten Platz.

<p>WASHINGTON, DC - JANUARY 20: CEO of Google Sundar Pichai attends the inauguration of U.S. President-elect Donald Trump in the Rotunda of the U.S. Capitol on January 20, 2025 in Washington, DC. Donald Trump takes office for his second term as the 47th president of the United States. (Photo by Kevin Dietsch/Getty Images)</p>
Quelle: Getty Images

5. Tim Cook

Apple-Boss Tim Cook pflegt schon länger ein freundschaftliches Verhältnis zum Präsidenten. Er spendete zur Party vom Montag eine Million aus seinem eigenen Portemonnaie.

Der CEO des wertvollsten Unternehmens der Welt mit 3,46 Billionen Dollar Marktwert erhaschte erst gerade nette Worte von Trump. Am Vorabend der Vereidigung sagte Cook, dass Apple eine nicht näher bezeichnete Investition in den USA geplant habe. Das stösst beim Republikaner natürlich auf Anklang.

<p>WASHINGTON, DC - JANUARY 20: CEO of Apple Tim Cook (C) speaks with Eric Trump and Lara Trump during the inauguration of U.S. President Donald Trump in the Rotunda of the U.S. Capitol on January 20, 2025 in Washington, DC. Donald Trump takes office for his second term as the 47th president of the United States. Kevin Dietsch/Getty Images/AFP (Photo by Kevin Dietsch / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)</p>
Quelle: Getty Images via AFP

Der grosse Abwesende

Einen ganz wichtigen Player suchte man im Kapitol aber vergebens. Jen-Hsun Huang (61), Boss des zweitwertvollsten Unternehmens Nvidia, kam nicht zu Trumps Feier. Er feierte lieber das Mondneujahrsfest mit seinen Mitarbeitenden in Taiwan.

Der Chipgigant könnte es unter den potenziellen Exportbeschränkungen der neuen US-Regierung schwer haben. Die Anpassungen dürften Huang nicht sehr glücklich machen. Das soll aber nicht der Grund für seine Abwesenheit sein, wie es heisst. Der Nvidia-CEO sagte in Taiwan zwar, dass er noch nicht mit Trump gesprochen habe. Er freue sich jedoch, der neuen Administration zu gratulieren.