Zusammen mit anderen Supermarktketten aus Europa will die Migros den Druck auf internationale Markenartikler erhöhen und bessere Einkaufskonditionen durchdrücken. Der orange Riese unter der Führung von Fabrice Zumbrunnen hat sich mit diesem Ziel dem neuen Einkaufsbündnis Epic Partners mit Sitz an der Genfer Nobelmeile Rue du Rhône angeschlossen. Das berichtet das Branchenblatt «Lebensmittel Zeitung». In diesen Tagen werden Lieferanten und Industrie über das neue Bündnis informiert.

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Epic steht unter der Führung des deutschen Branchenriesen Edeka. Ebenfalls mit an Bord sind die Supermarktketten Jerónimo Martins aus Portugal, Biedronka aus Polen, Ica aus Schweden, die russische Nummer zwei, Magnit, sowie der niederländische Edeka-Partner Picnic. Zusammen kommen die Partner auf ein Umsatzgewicht von rund 150 Milliarden Franken.

Aussen vor bleibt die deutsche Migros-Beteiligung Tegut. Edeka habe keine direkten Konkurrenten bei Epic im Verbund haben wollen, heisst es.

Die Einkaufsmacht der neuen Partner dürften die rund siebzig multinationalen Lieferanten der Supermarktketten bald zu spüren bekommen. Nicht zuletzt deshalb, weil mit Gianluigi Ferrari ein Mann an der Spitze von Epic steht, dem der Ruf eines harten Hund vorauseilt. Bekannt ist er als Ex-Chef von Agecore, ebenfalls eine Einkaufsallianz. Er machte regelmässig Schlagzeilen damit, im Zuge von Verhandlungen Produkte von Nestlé oder Mars bei Händlern auszulisten, um seinen Preisforderungen Nachdruck zu verleihen.

Pikant an der Personalie Ferrari ist aus Schweizer Perspektive ausserdem: Bei Agecore verhandelte Ferrari früher für Coop, jetzt bei Epic Partners für die Migros.