Die «Neue Zürcher Zeitung» baut erneut ihre Chefredaktion um: Das Blatt sucht einen stellvertretenden Chefredaktor, der als «Linienmanager» die Online-Tagesleiter, die Teams der Web- und Nachrichtenredaktion und die Bildredaktion führt.
Eigentlich hat das Haus bereits drei Chefs: Eric Gujer ist neuer Chefredaktor der «NZZ», er folgte auf Markus Spillmann, der Ende 2014 zurücktrat. Zur Führungsriege gehören auch Felix E. Müller sowie die Österreicherin Anita Zielina. Sie wurde den Mitarbeitern erst vor einem Jahr als neue Digitalchefin vorgestellt und war 2013/2014 stellvertretende Chefredaktorin des «Stern Online».
Reichweite steigern
Nun soll der Stellvertreter fürs tägliche Geschäft zuständig sein. Denn im Newsroom gab es zunehmenden Unmut, dass Zielina sich eigentlich nie ins Tagesgeschäft einmischte und dort nie zu sehen gewesen sei. Dieser Umbau soll jetzt wohl dieses Problem lösen – seit Luzi Bernets Wechsel ins Ressort Zürich war die stellvertretende Chefredaktion Digital/Leitung Newsroom vakant.
Ihr bleibe zu wenig Zeit, «um operativ im Newsroom die praktische Umsetzung der Strategie zu verantworten und im Tagesgeschäft präsent zu sein», schrieb die Österreicherin in einer Mail an die Mitarbeiter.
Im Inserat heisst es nun: «Sie sind zuständig für die tägliche Umsetzung der Digitalstrategie im Newsroom und in den Ressorts. Ihr Ziel ist es, im Sinne der Chefredaktion und in Zusammenarbeit mit der Redaktion das digitale Publizieren im Alltag kontinuierlich voranzutreiben und zu perfektionieren, um die Reichweite und die Relevanz der digitalen Produkte der ‹Neuen Zürcher Zeitung› zu steigern.»
«Digital First»
Im Juni 2015 wurde bekannt, dass die NZZ sieben redaktionelle Stellen abbaute, welche Ressorts davon betroffen waren, gab das Medienunternehmen nicht bekannt.
Total komme es zu sieben Entlassungen, teilte die NZZ auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA mit. Der Stellenabbau finde im Rahmen des 2013 verabschiedeten Projekts zum Aufbau einer konvergenten Redaktion nach dem Prinzip «digital first» statt. Dieses Projekt sieht laut NZZ insgesamt einen Personalaufbau, an manchen Stellen aber auch einen Umbau vor.
Sparen in Österreich
In Österreich gab es auch kürzlich einen Umbau, die Mediengruppe trat ein Jahr nach der Lancierung des österreichischen Online-Angebots von NZZ.at auf die Kostenbremse. In Wien gingen neun Stellen verloren.