Er ist der grösste Softwarehändler der Schweiz – und dennoch in der Öffentlichkeit nahezu unbekannt: SoftwareOne aus Stans. Bald könnte der Innerschweizer Konzern ins öffentliche Scheinwerferlicht rücken: SoftwareOne plant offenbar einen Börsengang. Der IPO düfte bereits in diesem Jahr stattfinden, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Es wäre ein spektakuläres IPO. SoftwareOne soll mehrere Milliarden Franken wert sein. Mit einer solchen Bewertung hätte der Konzern Chancen auf einen Platz im Bluechip-Index SMI.
SoftwareOne ist ein Reseller von Software von Microsoft, Adobe oder IBM und Dienstleister für die Datenwolke Cloud. Der Softwarehändler macht rund 7,2 Milliarden Franken Umsatz im Jahr und beschäftigt rund 5500 Mitarbeiter weltweit.
Hinter dem wenig bekannten Konzern stehen äusserst bekannte und vermögende Investoren: Beat Curti und Daniel von Stockar haben SoftwareOne 1985 zusammen mit Beat Winter und René Gilli gegründet. Curti war in seiner langen Karriere in zahlreiche Unternehmen involviert, zuletzt unter anderem beim TV-Werbevermarkter Goldbach Group. Von Stockar, Spross der Familie von Stockar-Scherer-Castell, ist neben seiner Softwareaktivitäten auch Immobilienunternehmer.
Die Gründer besitzen weiterhin die Mehrheit. Einen Viertel am Konzern hält seit 2015 die US-Beteiligungsgesellschaft KKR.
Mitgründer Winter starb letztes Jahr
SoftwareOne will mit dem Börsengang offenbar seine weltweite Expansion finanzieren: Letztes Jahr übernahm der Schweizer IT-Konzern den ostdeutschen Mitbewerber Comparex.
Seit diesem Jahr steht der Konzern unter der Leitung von Dieter Schlosser. Schlosser übernahm die Führung ein halbes Jahr nach dem tragischen Tod von Patrick Winter. Der CEO und Mitgründer starb im Alter von nur 45 Jahren überraschend an einem Herzstillstand.
(mbü)