Donald Trumps angedrohter Handelskrieg ist Realität. Und jetzt ist auch klar, wie Trump die Zollkeule anwendet: als Droh- und Druckmittel. Am Wochenende belegte der US-Präsident per Dekret die wichtigsten Handelspartner mit Importzöllen. Einfuhren aus den Nachbarländern Kanada und Mexiko sollten demnach bereits ab Dienstag mit 25 Prozent Zoll belastet werden. Für kanadische Ölprodukte und auf Waren aus China hat Trump einen Satz von 10 Prozent angekündigt.
Einerseits nicht überraschend: Trump hatte bereits im Wahlkampf damit geworben, die US-Industrie mithilfe von Zöllen wieder auf Vordermann bringen zu wollen und die Länder mit einem Handelsbilanzüberschuss gegenüber den USA zu bestrafen. Anderseits begründete er die Zölle für Mexiko, Kanada und China nun mit dem grenzübergreifenden Fentanylschmuggel und illegaler Einwanderung. Und machte – wie bereits bei Kolumbien im Januar – die neuen Abgaben bei Mexiko und Kanada in Rekordzeit wieder rückgängig. Dies, nachdem ihm beide Länder in diesen Fragen entgegengekommen waren – und zwar innerhalb von nur sechs Stunden. Wobei: Vom Tisch sind die Zölle nicht, sie sind nur um dreissig Tage aufgeschoben.