Die SBB kauft noch mehr Speisewagen als ursprünglich geplant: 150 statt wie bislang angekündigt 120 will das Bahnunternehmen künftig auf die Schiene bringen. Derzeit rollen rund 90 Speisewagen der SBB durch das Land.

SBB-Sprecherin Franziska Frey bestätigte am Montag einen Bericht der Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund». Vor einem Jahr hatte die SBB die Aufstockung auf 120 Speisewagen bis ins Jahr 2021 angekündigt. Nun sollen gar doppelt so viele neue Speisewagen gekauft werden, als vor einem Jahr angedacht: insgesamt 60 statt 30.

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Lücke schliessen

Der Ausbau soll die Lücke schliessen, die das Aus der Minibars in den Zügen hinterlässt. Die SBB will die rund 130 Minibars ab 2018 schrittweise abschaffen. Ab Dezember diesen Jahres führt sie zudem nach und nach ein neues Verpflegungskonzept auf ihrer Speisewagenflotte ein.

Der Ausbau bei den Speisewagen geht einher mit der Auslieferung des neuen Doppelstock-Fernverkehrzugs und des «Giruno», des Hochgeschwindigkeitzugs für die Gotthard-Strecke. Da die Speisewagen Teil einer ganzen Zugkomposition seien, mache die SBB keine Angaben zu den Kosten für die Speisewagen allein, auch nicht zu den Kosten für die 30 zusätzlichen, sagte SBB-Sprecherin Frey auf Anfrage. Allein für die Anschaffung der Intercity-Doppelstockzüge seien 2 Milliarden Franken veranschlagt.

Unsichere Zukunft

Mit dem Aus der rollenden Speise-Wägeli im Zug verlieren die rund 200 Minibar-Angestellten, die bei der SBB-Tochter Elvetino arbeiten, ihre Stelle. Die SBB biete ihnen eine Umschulung an, damit sie künftig in den Speisewagen arbeiten können, hatte es bei der Vorstellung des neuen Konzepts im September vergangenen Jahres geheissen.

Gemäss der Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) haben aber bereits erste Minibar-Angestellte ihre Kündigung erhalten. Zudem wurde der langjährige Elvetino-Geschäftsleiter vor rund drei Wochen überraschend wegen nicht näher definierten Regelverstössen freigestellt.

(sda/cfr)