Nach seinem Rücktritt von der operativen Konzernspitze und dem erzwungenen Verzicht aufs VR-Präsidium gibt Thomas Schmidheiny nun auch noch seine letzte Trumpfkarte her: Mit der Einführung einer Holcim-Einheitsaktie verliert der an vielen Fronten kämpfende Erbe sein angestammtes Vetorecht. Vom kursbestimmenden Industriekapitän degeneriert er dadurch zum blossen Investor. Nach einer bühnenreifen Selbstdemontage, die im Verlust der industriellen Kontrollbasis gipfelt, dürfte sich der Multimilliardär in Zukunft vermehrt dem kurzatmigeren Businessmodell seines jüngeren Bruders annähern. Zwecks Verwaltung seiner divergierenden Finanzbeteiligungen ? darunter auch das 27-prozentige Holcim-Paket ? hat Schmidheiny an seinem Wohnsitz in Jona vorsorglich bereits die Familiengesellschaft Spectrum Value Management gegründet. Neben Engagements im Technologie- und Informatikbereich verfügt der von der Bühne abtretende Dynast über beträchtlichen Immobilienbesitz und nennt exquisite Kunst, Luxushotels und verschiedene Weingüter sein Eigen. Als Ordnungskräfte im Gemischtwarensortiment des 57-jährigen Frühpensionärs amtieren der frühere Leica-Finanzchef Klaus Baumüller sowie Ex-McKinsey-Mann Dieter Spälti, den Schmidheiny zur Befestigung seiner schwindenden Hausmacht bei der nächsten GV auch in den Holcim-Aufsichtsrat zu delegieren gedenkt.
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Die Schmidheinys (Teil 2): Hechtsprung ins Private
Mit der Aufgabe seiner industriellen Kontrollmöglichkeiten mutiert Thomas Schmidheiny zum gewöhnlichen Investor.
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Veröffentlicht am 30.04.2003 - 02:00 Uhr
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