Um die USA hat Stephan Schmidheiny stets einen Bogen gemacht. Für einen Privatinvestor, lautete seine Begründung, sei dieses Pflaster einfach zu heiss. Tatsächlich lässt die amerikanische Rechtssprechung auf dem Gebiet milliardenschwerer Asbestsammelklagen verschärfte Vorsichtsmassnahmen durchaus rational erscheinen. Auf ein Standbein im amerikanischen Markt kann allerdings auch der Ökounternehmer Stephan Schmidheiny nicht verzichten. In Charleston, South Carolina, unterhält sein chilenischer Forstwirtschaftskonzern Terranova ein Zwischenlager inklusive moderner Verladestation für Holzprodukte wie Türen und Fenster. Die Gefahr, dass es gegen diese US-Niederlassung zu unkalkulierbaren Haftungsklagen kommen sollte, halten mit der Situation in den Vereinigten Staaten vertraute Juristen für gering.

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Vorsichtshalber schon einmal redimensioniert hat der mit einer Klagewelle konfrontierte Nachhaltigkeits-Pionier derweil das Koordinationsbüro seiner Avina-Stiftung in Miami. Waren dort vor nicht allzu langer Zeit noch rund zwanzig Personen beschäftigt, halten derzeit an der amerikanischen Ostküste nur noch eine Hand voll Schmidheiny-Getreuer die Stellung. Das abgespeckte Hauptquartier, berichten Besucher, sei heute eine virtuelle Organisation und diene den dezentral operierenden Avina-Büros nur noch als administratives Backoffice.