Die Beratungsfirma EY hat ihr Startup-Barometer veröffentlicht, welches das Jahr 2021 umfasst. Dabei zeigt sich ein neuer Rekord bei der Finanzierung von Startups in Europa. Insgesamt flossen 88 Milliarden Euro im vergangenen Jahr in Jungunternehmen. Damit sind Firmen gemeint, die seit weniger als zehn Jahren bestehen. Das ist eine Zunahme von 141 Prozent. 

Inzwischen liegt die Schweiz in Europa auf den vordersten Plätzen bei Finanzierungsrunden: Vor einigen Jahren war das noch nicht der Fall. Nur in Grossbritannien, Deutschland und Frankreich wurden mehr Finanzierungsrunden gezählt. Diese Länder sind aber bedeutend grösser. 

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Insgesamt flossen in der Schweiz rund 2,7 Milliarden Euro an Risikokapital in Startups. Das ist fast 1 Milliarde mehr als 2020. Zürich ist dabei der absolute Spitzenreiter und liegt mit 197 Finanzierungsrunden nur hinter London, Berlin, Paris und Barcelona. «Setzt man die Anzahl der Finanzierungen in Relation zur Grösse unseres Landes, so schneidet die Schweiz ausgezeichnet ab», sagt Sascha Stahl, Head Startups und Family Business Leader bei EY. Er betont dabei, wie innovativ die Schweizer Startups sind. 

Pharma und Biotech sind top

Die Top-Finanzierungsrunden in der Schweiz erreichten die folgenden Startups: Das Pharmaunternehmen Quercis Pharma in Zug (130 Millionen Euro), das auf Neurotherapien spezialisierte Unternehmen Mindmaze in Lausanne (108 Millionen Euro), das biopharmazeutische Startup Anaveon in Bottmingen (103 Millionen Euro), das auf Krebstherapien spezialisierte Startup Numab in Wädenswil (91 Millionen Euro) und Bright Peak Therapeutics aus Basel, das sich auf Zytokintherapien spezialisiert hat (89 Millionen Euro).

Dabei floss am meisten Geld in Startups aus den Bereichen Pharma und Biotech. 

London ist und bleibt die Startup-Stadt Europas

Die Startup-Hauptstadt Europas bleibt mit 1557 Finanzierungsrunden London: Die britische Metropole liegt mit Abstand auf Platz eins bei der Zahl der Deals und verzeichnet allein fast genauso viele Finanzierungsrunden wie Berlin, Paris, Barcelona, Zürich und Stockholm zusammen. Auch bei der investierten Summe liegt London mit weitem Abstand vorne – es wurden rund 20 Milliarden Euro investiert. 

Berlin holt aber weiter auf und verzeichnete im vergangenen Jahr einen grossen Zuwachs. «2021 war geprägt von einem enormen Anlagedruck aufseiten der Investoren – die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der letzten Jahre führten zu einer nie da gewesenen Liquidität im Markt, die angelegt werden musste», schreibt EY im Bericht. 

Tiermedizin mit Rekord

Die drei grössten Startup-Finanzierungen des Jahres fielen in das erste Halbjahr: Die britische Tiermedizin-Gruppe IVC Evidensia sammelte knapp 3,5 Milliarden Euro ein. Auf Platz zwei landete Northvolt, 2,28 Milliarden Euro wurden in das Batterie-Startup aus Schweden investiert. Der dritte Rang ging an die Constellation Automotive Group aus Grossbritannien, 1,15 Milliarden Euro konnte der Online-Gebrauchtwagenhändler über Investoren gewinnen.  

(tdr)