Die Reichen sind so reich wie noch nie: Im Jahr 2013 sind weltweit ihre Vermögen um 13,8 Prozent auf 52'620 Milliarden Dollar gewachsen. Das ist ein neuer Rekord. Dabei haben sie kräftig von der prächtigen Entwicklung an den Börsen und der besseren Konjunktur profitiert. «Letztes Jahr war für Millionäre ein gutes Jahr», sagte Experte Herbert Hensle von der Beratungsgesellschaft Capgemini, die zum 18. Mal den zusammen mit der Royal Bank of Canada erstellten Weltvermögensreport präsentierten.
Die Finanzkrise haben die Reichen schon längst ganz weit hinter sich gelassen. Mittlerweile sind ihre Konten um beinahe 30 Prozent praller als im Boomjahr 2007. Damals lagen dort 40'700 Milliarden Dollar an Vermögen.
330'000 Millionäre in Schweiz
In der Schweiz hat der exklusive Club der Reichen im letzten Jahr 47'500 neue Mitglieder erhalten. Damit ist die Zahl der Millionäre hierzulande um 16,8 Prozent auf knapp 330'000 gestiegen. Um diesem erlauchten Kreise anzugehören, muss man mehr als 1 Millionen Dollar Vermögen sein eigen nennen, wobei der selbst bewohnte Immobilienbesitz, Gemälde oder Luxusautos nicht mitgerechnet werden.
Mit ihrem überdurchschnittlichen Wachstum hat die Schweiz Kanada überholt und einen Rang in der Weltrangliste gewonnen. Neu liegt die Schweiz auf Platz 7. An der Spitze rangieren wie bisher unangefochten die USA, die erstmals die Marke von 4 Millionen Millionären übertrafen. Dahinter folgt Japan auf Platz zwei mit 2,33 Millionen Reichen vor Deutschland mit 1,13 Millionen Reichen. In den Top-3-Ländern wohnt über die Hälfte aller Millionäre der Welt.
Die Welt zählt immer mehr Reiche
Insgesamt nahm die Zahl der Reichen im Jahre 2013 um fast 15 Prozent auf 13,73 Millionen zu. Das sind 1,76 Millionen Dollar-Millionäre mehr als im Vorjahr. Das sei der zweitgrösste Anstieg seit der Jahrtausendwende mit Ausnahme des Jahres 2009, sagte Hensle.
Die Zahl der Superreichen, die mindestens 30 Mio. Dollar besitzen, legte um 15,8 Prozent auf 128'300 zu. Das sind zwar nur 0,9 Prozent aller Millionäre, diese besitzen aber fast 35 Prozent des gesamten Vermögens. Die meisten Millionäre gibt es nach wie vor in Nordamerika, wo 4,33 Millionen Reiche wohnen. Allerdings hat die Region Asien und Ozeanien aufgeholt und liegt mit 4,32 Millionen Millionären nur noch knapp dahinter.
Lateinamerika fällt zurück
In Europa nahm die Zahl der Reichen um 12,5 Prozent auf 3,83 Millionen zu. Auch in von der Schuldenkrise gebeutelten Ländern wuchs der Club der Reichen weiter: So nahm die Zahl der Millionäre in Frankreich um knapp 10 Prozent, in Spanien um beinahe 12 Prozent und in Italien gar um fast 16 Prozent. In Europa sassen die Reichen insgesamt auf 12'390 Mrd. Dollar. Das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Ausnahme in der prächtigen Entwicklung war Lateinamerika. Hier stieg die Zahl der Millionäre lediglich um 3,5 Prozent und das Gesamtvermögen nur um 2 Prozent. Schuld sei die Talfahrt von Wirtschaft und Währung in Brasilien, wo besonders viele Superreiche wohnten, sagte Hensle.
Asien-Ozenien auf der Überholspur
Nordamerika konnte seine Stellung als reichste Region der Welt verteidigen mit einem Wachstum der Gesamtvermögen der Reichen um 17 Prozent auf 14'880 Milliarden Dollar. Allerdings wird der Vorsprung durch Asien und Ozeanien angegriffen, wo die Vermögen um 18 Prozent auf 14'200 Milliarden Dollar zulegten.
«Wir gehen davon aus, dass Asien-Ozeanien 2015 bei den Vermögen Nordamerika überholen wird», sagte Hensle. Insgesamt dürften die weltweiten Vermögen der Reichen bis 2016 auf 64'300 Milliarden Dollar wachsen. Das wären fast 12'000 Milliarden Dollar mehr als 2013.
(sda/gku/me)