Mehr Arbeit, aber auch mehr Zufriedenheit. Wer ein Unternehmen gründet, hat viel zu tun. Aber für die meisten lohnt es sich. Mittlerweile wagen auch immer mehr Frauen den Schritt in die Selbständigkeit.
Deutlich einfacher und vor allem günstiger als vor 20 Jahren ist auch die Finanzierung geworden. Tiefe Zinsen und Crowdfunding bieten Kapitalmöglichkeiten. Zudem kommen immer mehr Gründer mit weniger Kapital aus. 1999 lag der Anteil bei lediglich 54 Prozent, die weniger als 50'000 Franken Startkapital einsetzten, 2019 kamen bereits 74 Prozent der Gründer mit dieser Summe aus.
Frauenanteil verdoppelt
Zwar ist an sich die durchschnittliche Gründungsperson nach wie vor männlich, etwas über 40 Jahre, kinderlos und verfügt über rund 22 Jahre Berufserfahrung und einen Hochschulabschluss. Allerdings hat sich in den letzten 20 Jahren der Frauenanteil verdoppelt und mittlerweile ist quasi jeder Dritte Gründer weiblich (31,6%). Zudem verfügt mittlerweile jeder zweite Gründer über einen akademischen Hintergrund, 1999 war es nur jeder Dritte.
Verringert haben sich indes die Wachstumsraten sowie die Grösse der neuen Unternehmen. Durchschnittlich habe ein Start-up bei der Gründung keine und nach 3,5 Jahren auch erst ein bis zwei Angestellte. Die durchschnittliche Arbeitszeit ist zwar vergleichbar mit einem normalen Angestellten, allerdings steigt der Anteil der Gründer, die auch noch in einer Nebenbeschäftigung angestellt sind.
Mit Erfolg zufrieden
Die Zufriedenheit der Gründer ist durchwegs auf einem recht hohen Niveau, wenn auch etwas tiefer als vor 20 Jahren. 83 Prozent geben gemäss der Studie an, erfolgreich zu sein. Zufrieden mit der allgemeinen finanziellen Situation sind indes nur noch 47 Prozent nach 57 Prozent im Jahr 1999. Die persönliche Zufriedenheit ist mit 87 Prozent aber weiterhin sehr hoch. Zudem würden fast zwei Drittel ihre Selbständigkeit auch bei einem guten Jobangebot aus der Wirtschaft nicht aufgeben. Und das, obwohl der Verdienst leicht tiefer liegt.
Die Zukunftsaussichten für die nächsten zwei Jahre wird als sehr positiv eingeschätzt, fast 80 Prozent der Befragten erwartet - trotz Umfrage während der Corona-Krise - eine Umsatzzunahme. Die Motivation, heutzutage ein Unternehmen zu gründen, ist quasi die gleiche wie vor 20 Jahren: An erster Stelle stehen dabei Faktoren wie Selbstverwirklichung, Unabhängigkeit und die Umsetzung eigener Ideen.
(awp/tdr)