Die deutsche Handy-Bank N26 ist beim Einsammeln weiterer Investorengelder mit 3,5 Milliarden Dollar (3,1 Milliarden Euro) bewertet worden. Damit gehört die Berliner Firma jetzt zu einem der wertvollsten nicht-börsennotierten Fintechs in Europa.
Die neue Bewertung bringt das 2013 gegründete Unternehmen auf Augenhöhe mit den Fintechs Klarna Bankund TransferWise, die zuletzt nach eigenen Angaben ebenfalls jeweils mit 3,5 Milliarden Dollar bewertet wurden. Der britische Rivale Revolut steht bei 1,7 Milliarden Dollar.
Expansion in die USA
N26 liebäugelt nun mit einem Börsengang. «Ein IPO ist ein Szenario, was wir uns in der Zukunft vorstellen können. Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass unsere jüngste Finanzierungsrunde die letzte gewesen sein wird», sagte Mitbegründer und Finanzchef Maximilian Tayenthal in einem Interview mit Bloomberg News.
Das Berliner Fintech-Unternehmen, das über 3,5 Millionen Kunden hat, will die neuen finanziellen Mittel unter anderem dafür nutzen, die Expansion voranzutreiben. Vergangene Woche startete N26 in den USA, der erste Markt außerhalb Europas. Der Gang nach Brasilien ist für 2020 geplant.
«Wir wollen eine globale Retailbank aufbauen. Dazu gehört auch, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt in einige asiatische Märkte gehen», erklärte Tayenthal. «Als Gesamtunternehmen sind wir noch nicht profitabel, weil wir viel Geld in die Expansion investieren. Daran wird sich in den nächsten drei, vier oder fünf Jahren auch nichts ändern.»
N26 baut aus
Innerhalb der letzten zwölf Monate hatte N26 seine Mitarbeiterzahl auf mehr als 1300 verdreifacht. An den Standorten Berlin, New York, Barcelona, Wien und Sao Paulo will das Unternehmen weitere Leute an Bord holen.
Die Einstellungen könnten auch mit einer Anordnung der deutschen Finanzaufsicht BaFin aus dem Mai zusammenhängen. Sie hatte die Smartphone-Bank damals aufgefordert, eine «angemessene personelle und technisch-organisatorische Ausstattung zur Einhaltung ihrer geldwäscherechtlichen Verpflichtungen sicherzustellen».
(bloomberg/mbü)