Die «Handelszeitung» hatte es bereits vorausgesagt, nun bestätigt die Swiss Life: Nächstes Jahr ist Schluss mit Pando. Der Lebensversicherer zieht seiner 3a-Vorsorge-App den Stecker und fordert die Kundschaft per Mail auf, die Gelder woandershin zu transferieren oder in einer klassischen 3a-Lösung der Swiss Life zu parkieren. 

«Leider hat sich Pando nicht so entwickelt, wie wir uns das erhofft haben», schreibt der Lebensversicherer im Kundenbrief. «Deshalb haben wir uns entschieden, das Angebot nicht mehr weiterzuführen.» Einzahlungen aufs Konto seien noch bis Ende Jahr möglich, so die Swiss Life weiter. Die App bleibe bis Ende Mai 2024 in Betrieb. 

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Dass der Schritt kommen würde, war absehbar. Bereits Anfang Jahr stellte die Swiss Life die aktive Vermarktung von Pando ein. «Trotz einer laufenden Optimierung der Lösung entwickelte sich die Neukundengewinnung seit dem Start im Januar 2022 nicht wie geplant», sagte Kommunikationschef Martin Läderach im Mai gegenüber der «Handelszeitung».

Pando hätte für die Swiss Life der Einstieg in die digitale Vorsorge werden sollen. Ähnlich wie bereits erfolgreiche 3a-Apps (Viac, Frankly) lancierte der Lebensversicherer Anfang 2022 eine App, mit der Kundinnen und Kunden ihre Vorsorgegelder nachhaltig anlegen konnten. Die App setzte auf die Nachhaltigkeitsziele der Uno, an denen die Anlagestrategie – ganz nach Wunsch der Kundschaft – ausgerichtet wurde.

Doch das Produkt war teuer. Zu teuer, wie die Verantwortlichen mittlerweile mehr oder weniger offiziell zugeben. Mit rund 1 Prozent pro Jahr sind die totalen Verwaltungskosten von Pando mehr als doppelt so hoch wie bei Frankly und Viac. Der Robo-Advisor True Wealth bietet 3a sogar ganz ohne Verwaltungskosten an.

Nun steht die Swiss Life wieder ohne Apps da

Swiss-Life-Sprecher Läderach hielt denn auch bereits im Frühling fest, dass sich die Anbieter über das Thema Nachhaltigkeit immer weniger differenzieren könnten. «Dadurch sinken die Preise – und damit auch die erzielbaren Margen – für digitale Säule-3a-Angebote stetig.» Anders gesagt: Einen Aufpreis bezahlt offenbar kaum ein Kunde oder eine Kundin für die Nachhaltigkeit.

Mit dem Aus von Pando scheitert die Swiss Life gleich doppelt: Nicht nur war die App ein Ausflug in ein sehr banknahes Anlageprodukt ohne Versicherungsbezug. Sie war zugleich auch der erste Versuch des Lebensversicherers, ein rein digitales Produkt zu lancieren. Denn alle anderen Dienstleistungen vertreibt die Swiss Life nach wie vor über den klassischen Versicherungsvertrieb. Pando war die einzige App im Angebot des Versicherers.