Am 1. Oktober nimmt der neue Swiss-CEO Jens Fehrlinger (43) seine Arbeit auf. Um eines muss er sich vorerst nicht kümmern: Interims-Chefin und Swiss-CCO Heike Birlenbach (57) hat die Unterschrift unter einen neuen Fünfjahresvertrag zwischen Swiss und der Schweizer Regionalfluggesellschaft Helvetic Airways, die Milliardär Martin Ebner (79) gehört, gesetzt.

Im Rahmen dieser sogenannten Wetlease-Kooperation setzt Helvetic im Sommer 2025 bis zu 15 ihrer Embraer-Flugzeuge auf dem europäischen Streckennetz von Swiss ein. Diese werden einschliesslich Besatzung angemietet. Im kommenden Winterflugplan wird Helvetic bis zu 9 Flugzeuge für die Swiss einsetzen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Heisst: Wer bei Swiss einen Flug an ein europäisches Ziel bucht, fliegt unter Umständen mit einer Maschine und Besatzung von Helvetic Airways. Diese Praxis existiert mit Helvetic Airways seit 2007 und auch mit weiteren Fluggesellschaften seit Jahren, etwa mit Air Baltic. Was hin und wieder für Bemerkungen sorgt, wie etwa im Fall von Swiss-Grossaktionär Klaus-Michael Kühne (87). Dieser findet, dass wer Swiss bucht, auch Swiss fliegen sollte.

Weniger Flüge mit Air Baltic

Überraschend: Das Wetlease-Abkommen mit Helvetic wird ausgebaut. Im aktuellen Jahr setzte die Swiss im Winter bis zu 6 und im Sommer bis zu 14 Flugzeuge von Helvetic ein. Eigentlich war es das Ziel von Swiss, wieder mehr Ziele mit eigenem Fluggerät anbinden zu können und weniger Wetlease zu betreiben.

Auf Nachfrage von Blick erklärt ein Swiss-Sprecher den Grund für die Erweiterung: «Im Winter 2024/2025 werden wir von Air Baltic ein Flugzeug weniger einsetzen, und im Sommer 2025 werden es zwei Flugzeuge weniger sein.» Mehr «Swissness» also. Aber weiterhin wird rund ein Fünftel aller Europa-Ziele von Swiss durch eine andere Airline bedient.

Helvetic passt zur Swiss

Die Swiss hat ihre Gründe, auf solche Wetlease-Partnerschaften zu setzen. Primär geht es darum, einen breiten Flugplan anbieten und auf saisonale Nachfragespitzen reagieren zu können. Dazu lassen sich so Ziele anfliegen, für die die Swiss-Flugzeuge zu gross wären.

Birlenbach erklärt: «Helvetic erfüllt den Sicherheits- und Premiumanspruch von Swiss voll und ganz.» Tatsächlich scheint es bei von Helvetic durchgeführten Flügen kaum je Diskussionen von Fluggästen zu geben – im Gegensatz zu solchen mit Air Baltic.

Insgesamt verfügt Helvetic Airways über eine Flotte von 22 Flugzeugen. CEO Tobias Pogorevc (52) hielt gegenüber der «Handelszeitung» zuletzt fest, dass Swiss vor allem die «hohe Flexibilität» schätze, die Helvetic ihr bieten könne.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.ch unter dem Titel «Die Swiss setzt mehr auf Helvetic statt auf Air Baltic».