Bei dieser Performance bekommt jeder Anleger feuchte Augen: 16,5 Millionen Franken soll gemäss «Transfermarkt.ch» der Marktwert von Xherdan Shaqiri, Mittelfeldspieler des FC Basel, betragen – noch Anfang 2010 wäre das Talent für weniger als 1 Millionen Franken zu haben gewesen. Und mit seinem Auftritt vom vergangenen Mittwoch beim historischen 2:1-Sieg gegen Manchester United hat der gebürtige Kosovare, der im Baselbiet aufgewachsen ist, den Weg für die weitere Wertsteigerung geebnet.
Nun gehört Shaqiri weltweit zu den Top-10 bei den unter 21-Jährigen. «Auf der Plattform Transfermarkt.ch schätzen Journalisten und Agenten die Werte der Spieler», relativierte der designierte FCB-Präsident Bernhard Heusler im Interview mit «Handelszeitung Online» schon vor dem kapitalen ManU-Spiel derartige Rechenspiele. «In der realen Wert wird der Marktwert durch Angebot und Nachfrage bestimmt.»
100 Prozent in die Erfolgsrechnung
Dennoch weiss Heusler natürlich ganz genau, dass er in der Person Shaqiris einen finanziellen Trumpf in der Hand hält. Spieler, die beim eigenen Verein die Ausbildung durchlaufen haben und folglich keinen Einkaufs- respektive Transferwert aufweisen, stehen mit 0 Franken in der Bilanz. Entsprechend würde ein Verkauf des Spielers nicht nur 100-prozentig auf die Erfolgsrechnung durchschlagen - aus heutiger Sicht darf der potenzielle Verkaufserlös buchhalterisch auch als Stille Reserven des Vereins bezeichnet werden.
«Für viele Fans ist der Abgang eines Spielers eine Art Verletzung eines Treueschwurs, der dem Verein und dem Spieler übel genommen wird», so Heusler. Fakt ist aber auch, dass die Schweiz nach wie vor eine Ausbildungs- und Durchgangsliga ist.
Im FCB-Forum sind sich die eingefleischten Fans einig, dass Shaqiri nicht zu halten sein wird: «Kein Problem damit, wenn Manchester United ihn kauft - aber dann bitte erst im Sommer 2012 und für 20 Millionen Pfund», heisst es - «15 bis 25 Millionen Euro sollten drinliegen», schreibt ein weiterer User euphorisch.
Nebst dem «Investment Shaqiri» durfte sich der FCB in der abgelaufenen Woche - nebst dem sportlichen Erfolg - ohnehin über weitere Millioneneinnahmen freuen: 800'000 Euro zahlt die Uefa für den Sieg gegen Manchester United, zusätzliche 3 Millionen Euro ist die Achtelfinal-Qualifikation wert. Und egal wie der Gegner im Februar heissen wird (Auslosung am kommenden Freitag), erwartet Heusler weitere 1,5 Millionen Franken Nettoeinnahmen aus dem Heimspiel - mit oder ohne Shaqiri.
Marktwerte der unter 21-Jährigen
1. | Mario Götze | Borussia Dortmund | 40,0 Mio. CHF |
2. | Neymar | Santos Futebol Clube | 40,0 Mio. CHF |
3. | Eden Hazard | OSC Lille | 30,0 Mio. CHF |
4. | Jack Wilshere | FC Arsenal | 26,5 Mio. CHF |
5. | Romelu Lukalu | FC Chelsea | 20,0 Mio. CHF |
6. | Thiago Alcantara | FC Barcelona | 20,0 Mio. CHF |
7. | Jack Rodwell | FC Everton | 17,5 Mio. CHF |
8. | Erik Lamela | AS Roma | 16,5 Mio. CHF |
9. | Xherdan Shaqiri | FC Basel | 16,5 Mio. CHF |
10. | Danilo | Santos Futebol Clube | 13,5 Mio. CHF |
Quelle: Transfermarkt.ch