Die UBS will ihr USA-Geschäft stärken. «Wir müssen vor allem das Vermögensverwaltungsgeschäft zum Laufen bringen und dort eine Margenverbesserung erzielen», sagte UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher in der «Neuen Zürcher Zeitung».
«Klar ist auch: Wir werden die Investmentbank nicht vergrössern», so Colm im am Samstag veröffentlichten Interview. Der Mehrwert der Bank liege bei der Betreuung vermögender bis sehr vermögender Privatkunden. «Darauf müssen wir uns konzentrieren, vor allem in den USA.» Die Bank wolle langfristige Investoren anziehen, insbesondere institutionelle Investoren in den USA sollen ihre Aktien kaufen.
Die Bank werde weiter Aktien zurückkaufen, in den USA werde es in absehbarer Zeit aber keine Aquisitionen geben. Denkbar sei auch, die Leistungsziele der US-Bereiche separat auszuweisen. «Zu grösseren strategischen Veränderungen wird es nicht kommen. Wir haben auch nicht den Wunsch, die Credit Suisse zu kaufen», sagte Colm. Neben den USA will die Bank nach dem Ende der Null-Covid-Politik Chinas auch die Geschäfte in Asien intensivieren.
Schweizer Kerngeschäft: «Motor ist anderswo»
Das Schweizer Kerngeschäft sei zwar grossartige, sagte Colm über den Heimmarkt der UBS. «Aber der Motor ist anderswo. In einem Land mit 8,7 Millionen Einwohnern können wir das Geschäft per Definition nicht wesentlich ausbauen.»
Er will die Bank zur bedeutendsten Vermögensverwalterin der Welt machen. «Ich glaube, die UBS mit ihren Schweizer Wurzeln kann zum führenden, globalen Akteur werden, der europäische Interessen vertritt.»
Innerhalb der Bank will Colm zudem Strukturen und Prozesse vereinfachen. «Die Bank ist komplex und teilweise zu bürokratisch», sagte er. (sda/ise)
Anfang 2022 wollte die Grossbank noch weniger reiche Kundschaft als Wachstumssegment ins Visier nehmen. Nun heisst es: Kommando zurück.