Die Finanzmarktaufsicht Finma rügt die Mängel der Credit Suisse bei der Geldwäscherei-Bekämpfung. Es sind Mängel, welche voll aufs Konto des heutigen Credit-Suisse-Präsidenten Urs Rohner gehen. Denn was die Finma in den Finanzskandalen um den Fussballverband Fifa,  die südamerikanischen Ölkonzerne Petrobras beziehungsweise PVSDA und den georgischen Milliardär Iwanischwili Bidsina fand, fällt mehrheitlich in die Jahre zwischen 2006 und 2014.

Eine Zeitspanne, in welcher der heutige CS-Präsident Urs Rohner zuerst als Chefjurist amtete, dann operativer Bankleiter war und schliesslich in den Verwaltungsrat der Credit Suisse kam, und dort bis 2011 im Risiko- und Governance-Ausschuss sass. In all diesen Rollen hätte Rohner aufräumen können und aufräumen müssen. Aber er hat es nicht getan.

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Zum wiederholten Mal

Schlimmer noch. Die Finma sass der Credit Suisse seit 2015 wegen den genannten Fällen im Nacken und forderte konkrete organisatorische beziehungsweise operationelle Anpassungen. Doch die Grossbank war offenbar nicht in der Lage, innerhalb von drei Jahren zur vollen Zufriedenheit der Aufsicht zu liefern. Vielmehr wurden offenbar sogar noch Aufklärungs-Ressourcen auf einzelnen der genannten Finanzskandale abgezogen. Für eine Bank dieser Grösse ist dies ein Armutszeugnis, das wohl im Falle von Rohner - zum wiederholten Mal - ohne Folge bleibt.