Die Ökonomen des Bundes sind pessimistisch: Sie erwarten, dass die Schweizer Wirtschaft in diesem Jahr noch weniger wächst, als bisher angenommen. So hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die Prognose auf 1,1 Prozent gesenkt – vor drei Monaten waren es noch 1,5 Prozent.

Damit hat das Seco die bisher tiefste Prognose abgegeben – die meisten Ökonomen rechnen bisher noch mit 1,3 bis 1,6 Prozent. Grund für den Pessimismus ist die schwächere Weltkonjunktur, welche auf den Aussenhandel und die Investitionstätigkeit der Schweizer Firmen drückt.

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Risiken für die Schweizer Wirtschaft

Die Schweizer Wirtschaft bekommt die Auswirkungen des Handelsstreits zwar nur indirekt zu spüren. Doch falls der Konflikt zwischen den USA und der EU eskaliert und Zölle auf deutsche Autoexporte erhoben würden, hätte dies auch gravierende Folgen für Zulieferer der deutschen Autoindustrie.

Ganz anders als die Prognosen hiesiger Ökonomen, beurteilen internationale Experten die Lage: Bloomberg Economics, die Deutschen Bank und Morgan Stanley etwa rechnen damit, dass der globale Abschwung nur von kurzer Dauer ist und die Weltwirtschaft sich in der zweiten Jahreshälfte wieder erholt.

Ein Grund dafür ist der Kurs der Zentralbanken – allen voran der Federal Reserve, welche die Zinsen vorerst nicht weiter anhebt und erst einmal abwartet, um die Konjunktur nicht abzuwürgen. Die Europäische Zentralbank wird das Zinsniveau bis mindestens Jahresende nicht anrühren und lanciert ein neues Programm für günstige Kredite an europäische Banken. Denn auch die EZB rechnet in diesem Jahr nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent in der Eurozone.

Auch Chinas Lenker stützen mit ihrer Geld- und Steuerpolitik die Konjunktur. Dennoch senkte die chinesische Regierung jüngst ihr Wachstumsziel auf zwischen 6 und 6,5 Prozent – das niedrigste in fast 30 Jahren.

Rezessionsgefahr in Europa

Grosse Sorgen bereitet vielen Ökonomen jedoch die Lage in Europa: Eine Eskalation im Handelskonflikt oder ein ungeordneter No-Deal-Brexit könnten den Kontinent sogar in eine Rezession stürzen.

Mit am schlechtesten sind die Aussichten wohl derzeit in Deutschland: Die Bundesregierung rechnet zwar noch mit einem Prozent Wachstum, doch die OECD hat ihre Prognose kürzlich von 1,6 auf nur noch 0,7 Prozent gesenkt. In ihrem jüngsten Bericht senkte sie die Prognose für alle führenden Industriestaaten – der Eurozone und Grossbritannien stellt die Organisation ein besonders schlechtes Zeugnis aus

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Rosige Aussichten?

Die Weltwirtschaft hingegen könnte sich wieder stabilisieren, auch weil die USA und China ihren Handelsstreit bald beilegen könnten. Dafür spricht etwa, dass US-Präsident Donald Trump die geplante Zollanhebung am 1. März erst einmal aussetzte.

Doch es gibt noch weitere Anzeichen: Einige Frühindikatoren zeigen eine positive Tendenz, wie etwa der Einkaufsmanagerindex PMI – einer der wichtigsten Vorlaufindikatoren für das weltweite Wachstum. Der globale PMI von IHS Markit stieg im Februar erstmals seit über zwei Jahren.

So hält auch der Internationale Währungsfonds (IWF) noch an seiner Wachstumsprognose von 3,5 Prozent fest, weist aber dennoch auf die Gefahren durch eine Eskalation im Handelskonflikt, den Wachstumsrückgang in China sowie den wachsenden Schuldenberg hin. Die globale Verschuldung stieg seit 2007 um 60 Prozent auf 182 Billionen Dollar an.