Landminen sind eine heimtückische Waffe: Sie bleiben meistens lange nach dem Konflikt wirksam, in dem sie platziert wurden. Weltweit sind heute schätzungsweise 110 Millionen dieser Sprengkörper im Boden versteckt – und bedrohen die Gesundheit und das Leben von unzähligen Menschen. Sie unschädlich zu machen, ist schwierig, gefährlich und auch teuer.

Niederländische Entwickler präsentieren jetzt eine neue Möglichkeit, um gegen das Problem vorzugehen: mit einer Drohne. Die «Mine Kafon Drone» (MKD) kann selbständig Landminen aufspüren und entschärfen – und soll bis zu 200 Mal weniger kosten und 20 Mal schneller sein als herkömmliche Minenräum-Methoden.

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Ein Roboterarm platziert den Zünder

Das Fluggerät hat sechs Rotoren, welche kreisförmig angebracht sind. Es verfügt über drei Funktionen: Die Drohne überfliegt zuerst ein bestimmtes Gebiet und erfasst es dabei graphisch. Mit einem Metalldetektor spürt es anschliessend die Landminen auf und markiert sie mittels GPS. Schliesslich platziert die Drohne mit einem Roboterarm einen Sprengzünder auf der Mine, welcher sie zum Explodieren bringt (siehe Video).

Der Kopf des Entwicklerteams ist der Niederländer Massoud Hassani. Es ist bereits die zweite Erfindung Hassanis im Kampf gegen Landminen. Zuvor hat er die «Mine Kafon» entwickelt: Ein mit Windkraft angetriebener Landminen-Räumer aus Holz, Metall oder Plastik. Das kugelförmige Gerät soll über Minenfelder rollen und mehrere Minen zum Explodieren bringen.

Skeptische Experten

Experten reagierten zu Beginn zwar skeptisch auf «Mine Kafon» – sie bezweifelten, dass das Gerät eine wirkliche Alternative für die herkömmliche Minenräumung mit Spezialisten und Hunden war. «Wir arbeiten daran, bessere Resultate zu bekommen», sagte Hassani vor drei Jahren gegenüber der deutschen «Zeit».

Nun soll die neue Erfindung Hassani helfen, sein ambitiöses Ziel zu erreichen. Er will dazu beitragen, dass die Welt innert zehn Jahren von Landminen befreit wird. Dieses Engagement des jungen Niederländers erklärt sich mit seiner persönlichen Geschichte. Er wuchs in Afghanistan auf und erlebte als Kind, wie einige seiner Spielkollegen durch Landminen verletzt oder getötet wurden.

Geldsuche auf Kickstarter

Um seine «Mine Kafon Drone» weiterzuentwickeln, sammelt Hassani Geld auf Kickstarter. Auf der Finanzierungs-Plattform wollen er und sein Team umgerechnet gut 90'000 Franken einsammeln – ein Ziel, das sie schon Wochen vor Ende der Sammelfrist übertroffen haben.