Die Fifa hat fünf Kandidaten für die Ende Februar geplante Wahl ihres neuen Präsidenten zugelassen. Der langjährige Präsident des europäischen Fussballverbands, Michel Platini, ist nach Angaben der Fifa vom Donnerstag nicht darunter.
Platini galt lange als aussichtsreichster Anwärter für die Nachfolge des im Zuge eines Korruptionsskandals suspendierten Fifa-Präsidenten Sepp Blatter. Doch im Zuge der Affäre hatte die Ethikkommission des Weltfussballverbandes Anfang Oktober auch Platini vorübergehend all seiner Funktionen enthoben. Die Sperre gilt 90 Tage und kann um bis zu 45 Tage verlängert werden.
Prinz Ali will Fifa-König sein
Kandidaten für das prestigeträchtige Amt sind der jordanische Prinz Ali Bin Al Hussein, der Präsident des asiatischen Fussballverbands, Scheich Salman bin Ebrahim Al-Chalifa, aus Bahrain, der frühere Fifa-Funktionär Jérôme Champagne aus Frankreich, Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino aus der Schweiz und Tokyo Sexwale aus Südafrika.
Die fünf Kandidaten hätten einen Integritätstest bestanden, der libysche Bewerber Mussa Biliti nicht, teilte die Fifa mit. Er und Platini können gegen die Entscheidung Berufung einlegen. Die Fifa hatte bereits angekündigt, Platini nicht zur Wahl zuzulassen, solange seine Suspendierung in Kraft ist.
Ali zum zweiten
Der jordanische Prinz Ali Bin Al Hussein bewarb sich bereits im Mai um das höchste Fifa-Amt. Der 39-Jährige ist seit 2011 Vize-Chef des Weltfussballverbandes – quasi handeverlesen. Dank einem Coup hievte sich Ali Bin Al Hussein 2011 an die Fifa-Macht.
Der Prinz zählte damals gerade einmal 35 Jahre. Elf Jahre vorher schloss er ein Studium an der Eliteuniversität Princeton ab. Von 1999 bis 2008 diente er vornehmlich in der Garde seines Bruders, König Abdullah II.
Beschränkte Amtszeit
Wer auch immer Sepp Blatter Ende Februar als Fifa-König beerben wird, eines steht schon fest: Die Dienstzeit ist limitiert. Politische Ämter und Managementfunktionen sollten künftig klar voneinander getrennt und die Zahlungsströme besser kontrolliert werden, hiess es jüngst in einem Papier des Fifa-Reformkomitees. Zudem dürfe künftig kein Fifa-Präsident länger als zwölf Jahre im Amt bleiben und älter als 74 Jahre sein.
(reuters/ccr)