Der Bitcoin-Kurs ging in den letzten Wochen und Monaten durch die Decke. Knapp 2500 US-Dollar ist ein Bitcoin mittlerweile wert — Anfang 2015 waren es noch rund 250 US-Dollar. Heute vor fünf Jahren lag der Wert nochmal deutlich tiefer.

Doch woher kommt dieser Hype und was steckt überhaupt dahinter? Wir erklären Ihnen die Basics hinter diesem Trend der Kryptowährungen und beantworten die wichtigsten Fragen.

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1. Wo kommen Bitcoins jetzt plötzlich her?

Bitcoins sind keine neue Erfindung. Die ersten Bitcoins wurden schon im Jahr 2009 geschöpft. Seitdem hat die Menge rasend schnell zugenommen. Nach Daten von Statista waren im Mai dieses Jahres 16,36 Millionen Bitcoins im Umlauf.

Durch die Lösung von Rechenprozessen am Computer entsteht ein neuer Block in der sogenannten Blockchain (dazu später mehr) und als Belohnung erhält derjenige, der diesen Prozess gelöst hat eine gewisse Menge an Bitcoins als Belohnung.

Erfunden wurden Bitcoins von Satoshi Nakamoto. Doch wer, oder wieviele Personen hinter diesem Pseudonym stecken ist bis heute ungeklärt.

2. Was ist Blockchain?

Die Blockchain, die hinter den Kryptowährungen steckt, wird von Experten als erfolgreiche Technologie eingeschätzt, auch von Bitcoin-Kritikern. Noch heute gibt es unter Analysten viele extreme Meinungen. Einige sehen Potenzial für mehrere hunderttausende Dollar je Bitcoin, andere erwarten einen kompletten Zusammenbruch der Kryptowährung.

«Damals war sich die Mehrheit der Experten sicher: Blockchain wird zwar bleiben, Bitcoins aber verschwinden. Das sieht heute aber schon ganz anders aus», erklärt Philipp Sandner, Leiter des Frankfurt School Blockchain Centers.

Mit jeder gelösten Aufgabe entsteht ein Block und jeder neuer Block wird an den vorherigen angehängt. Somit entsteht eine Kette von Blöcken — eben die Blockchain. Das besondere: Durch diese Technologie ist jede einzelne Transaktion seit den ersten Bitcoins aufgezeichnet. Eine Veränderung der Informationen ist kaum möglich, weil dann jeder einzelne Block der Kette geändert werden müsste, da sich jeder Block aufeinander bezieht.

Heisst vereinfacht: Jede Transaktion wird aufgezeichnet und gleichzeitig auf die Gültigkeit überprüft. Darüber hinaus ist die Blockchain nicht zentral irgendwo gelagert, sondern auf verschiedenen Computern und jederzeit öffentlich einzusehen.

Bei blockchain.info sind somit zum Beispiel die Transaktionen einsehbar, auch die Ein- und Ausgänge von Bitcoins auf verschiedenen Konten. Allerdings sind lediglich die Adressen zu sehen und nicht die Namen, denen diese Konten gehören.

3. Kann man selbst Bitcoins herstellen?

Theoretisch ja, aber hinter der Schöpfung dieser digitalen Münzen stecken extrem aufwändige Rechenprozesse, die sich mit einem normalen PC schon nicht mehr lohnen. Die Stromrechnung wäre höher als der zu erwartende Ertrag. Deshalb werden mittlerweile sogenannte Asics dafür verwendet — spezielle Geräte zur Durchführung dieser Prozesse.

Übrigens werden im Fachjargon Wörter genutzt, die auch für Gold verwendet werden. So spricht man davon, dass Bitcoins ebenfalls geschürft werden. Ausserdem sinkt die Belohnung, die Miner pro erfolgreichen Block erhalten, was ebenfalls eine Anspielung auf Goldminen ist. Auch dort wird der Vorgang immer schwerer und die Vorkommen immer weniger.

4. Wie komme ich dann an Bitcoins?

Über Bitcoin-Börsen. Dafür gibt es auch in Deutschland und der Schweiz bereits mehrere. Dort legen Sie ein Konto an und dann können Sie wie an einem Marktplatz gegen eine Gebühr für den Börsen-Betreiber Euro beziehungsweise Franken in Bitcoin tauschen. Der Preis bestimmt sich, wie an der Wertpapier-Börse auch, nach Angebot und Nachfrage.

Die Bitcoins werden in einem sogenannten Wallet aufbewahrt. Dahinter steckt eine Art elektronischer Geldbeutel, von dem aus man jederzeit mit den Bitcoins zahlen könnte.

Wer hingegen lediglich auf einen Wertanstieg von Bitcoins spekulieren möchte, muss sich noch gedulden. 
Die Zwillinge Cameron und Tyler Winklevoss wollten bereits einen ETF auf Bitcoins auflegen, wurden aber von der US-Börsenaufsicht gestoppt. Dieser ETF würde die Wertentwicklung von Bitcoin eins zu eins abbilden und Anleger könnten davon profitieren ohne selbst Bitcoins zu besitzen. Die Winklevoss-Brüder haben angekündigt, einen zweiten Versuch zur Auflage zu starten.

In der Schweiz ist bis Ende Jahr ein Fonds für Kryptowährungen in Planungen. Damit würden Bitcoin, Ethereum und Co. die klassischen Anlageformen erreichen.

5. Warum sind Bitcoins so teuer?

Der Wert hat auf Sicht eines Jahres fast 300 Prozent zugelegt — sich also fast vervierfacht. Auch hier spielte der Vorstoss der Winklevoss-Brüder eine grosse Rolle. Dadurch würde das Thema eine noch grössere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit erfahren und allein deshalb noch mehr Investoren anziehen, was den Preis steigen lassen könnte.

Zudem spielt ein steigendes Misstrauen gegenüber «echten» Währungen ebenfalls der Kryptowährung in die Karten. Gerade in China und Japan setzen immer mehr der Einwohner dort auf digitale Zahlungsmittel, anstatt sich auf die Notenbanken und die Stabilität von Renminbi und Yen zu verlassen.

Und wenn wir nochmal den Vergleich zu Gold bemühen, wird ein Grund deutlich: Wie das Edelmetall sind auch Bitcoins endlich. Es wird maximal 21 Millionen Stück geben, was laut Bitcoin-Befürwortern eine Wertstababilität verspricht.

6. Was kann man mit Bitoins machen?

Wer Bitcoins nicht als Spekulationsobjekt halten möchte, sondern als Zahlungsmittel, muss sich auf noch verhältnismässig wenig Shops beschränken. Ecommerce-Vision.de hat dafür eine Übersicht veröffentlicht, wo Sie in Deutschland bereits mit der digitalen Währung bezahlen könnt. Für die Schweiz führt das Portal bitcoin-stores.ch Buch, wo die Kryptowährung akzeptiert wird.

Dieser Artikel ist zuerst auf dem «Business Insider Deutschland» erschienen mit dem Titel «Diese Dinge müsst ihr jetzt über Bitcoins wissen».