Jetzt geht der Banker auch noch unter die Pizzaioli: Philipp Hildebrand tut sich mit Gastro-Grösse Rudi Bindella zusammen und will im kommenden Herbst im Zunfthaus zur Saffran mitten in der Stadt Zürich die Edel-Pizzeria «Zafferano» eröffnen.
Hildebrand war Chef der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Heute ist er Vizepräsident bei Blackrock, dem weltgrössten Vermögensverwalter. Jetzt sucht Hildebrand zusammen mit Bindella via Jobinserat Köche und Servicepersonal für sein Restaurant.
Anbieten werden Hildebrand und Bindella nicht nur traditionelle italienische Speisen. Im Lokal sollen die Gäste aus einem «hochwertigen, italienischen Weinsortiment» auswählen können. Dafür wollen die beiden Promis Edeltropfen von ihren eigenen Weingütern in Italien ausschenken.
Mit der Gastrobranche in Berührung kam Hildebrand schon vor ein paar Jahren. 2014 schnappte er sich gemeinsam mit Globetrotter-Chef André Lüthi und Swiss-Economic-Forum-Mitgründer Stefan Linder die Mehrheit des Naturparks Blausee im Berner Oberland. Damit gehörte Hildebrand auf einen Schlag ein Hotel, Restaurant, Bistro und eine Forellenzucht.
Peter Spuhler wirtet in St. Moritz
Banker Hildebrand ist nicht der erste Schweizer Topmanager, der sich in der Gastroszene versucht. Auch Peter Spuhler ist Restaurantbesitzer. 2011 kaufte der Chef des Thurgauer Zugbauers Stadler Rail das «Talvo» in St. Moritz.
Übernommen hat Spuhler das Gourmet-Restaurant zusammen mit Michael Pieper, Ex-CEO des Küchengeräteherstellers Franke und wie Spuhler Milliardär. «Es geht nicht um die Rendite», sagte Spuhler damals zur «Handelszeitung». Das Restaurant müsse «Spass machen».
Angeboten wird im Arvenholz-Stübli eine mediterrane Küche. Gesalzen sind die Preise: die Erbsencrèmesuppe gibts für 34 Franken, die Königstaube mit Kirschen und Wacholdersauce für 78 Franken.
Jobs.ch-Gründer Thomas Sterchi besitzt «Rüsterei»
Auch Thomas Sterchi hat sich im Laufe seiner Karriere eine Beiz geangelt. Der 52-jährige gebürtige Berner ist Gründer von Jobs.ch.
Mit dem Verkauf der Online-Plattform 2007 an eine US-Firma wurde er steinreich und soll schätzungsweise 90 Millionen Franken kassiert haben.
Im gleichen Jahr gründete Sterchi das Musikfestival Zermatt Unplugged und seine Holding Tom Talents. Mit dieser übernahm er das Restaurant Rüsterei im Zürcher Shoppingtempel Sihlcity. «Geld verpflichtet, Neues zu versuchen», sagte der Unternehmer zur «Handelszeitung».
Willy Michel kauft Jachten und Beizen
In die schönen Dinge des Lebens investiert auch Selfmade-Milliardär Willy Michel. Der 75-Jährige verkaufte seine Insulinpumpen-Firma Disetronic für mehrere hundert Millionen Franken.
Später gründete er das Medtech-Unternehmen Ypsomed. Im vergangenen Mai gab er seinen Rücktritt als dessen Präsident bekannt.
Michel steckte sein Geld nicht nur in eine 60 Meter lange und rund 80 Millionen Franken teure Jacht, sondern kaufte mehrere Hotels und Restaurants in seinem Heimatort Burgdorf im Kanton Bern.
Das Schloss Gümligen im bernischen Muri übernahm er und baute es zur Residenz um. Eine seiner bekannteren Beizen-Investitionen ist das Chalet-Hotel Alpenland bei Gstaad.
Michel hat es vor über zwanzig Jahren gemeinsam mit alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann übernommen. Das Hotel hat zwanzig Zimmer, im Restaurants gibts Gourmet-Küche mit regionalen Produkten.
Argentinisches Rindfleisch von Dieter Meier
Eine gestandene Grösse in der Gastroszene ist Dieter Meier. Der Multimillionär, Musiker und Unternehmer ist mit seinen Restaurants Ojo de Agua in Zürich, Frankfurt, Berlin und im argentinischen Mendoza präsent.
Seinen Gästen serviert Meier Fleisch von seiner Rinderzucht in Argentinien. Auch die Weine stammt von seinen dortigen Rebbergen.
Weltberühmt wurde Meier in erster Linie mit seinem Elektropop-Duo Yello. Einst war er als professioneller Pokerspieler unterwegs und machte Kunst-Performance auf den Strassen von New York. Sein Geld investierte er in diverse Unternehmen und Geschäftsideen.
Meier hält am Buchhändler und Geldnötli-Drucker Orell Füssli einen Aktienanteil von knapp 15 Prozent. Damit ist er hinter der Schweizerischen Nationalbank, der 33 Prozent der Orell-Füssli-Aktien gehören, der zweitgrösste Aktionär des Unternehmens.