Im zweiten Quartal 2021 haben Schweizer Startups rund 1,4 Milliarden Franken bei Investoren eingesammelt. Das ist ein Plus von rund 120 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der Finanzierungsrunden stieg dabei ebenfalls an – um rund 13 Prozent. Im zweiten Quartal haben Schweizer Startups ingesamt 111 Finanzierungsrunden abgeschlossen, ein Grossteil davon floss in die Wachstumsfinanzierung. Das zeigen aktuelle Zahlen der Plattform startups.ch.
Dabei fielen 81 Prozent des Kapitals auf die zehn grössten Finanzierungsrunden. Dabei wurden vor allem Startups unterstützt, die sich in Gebieten bewegen, die typisch für die Schweiz sind: Fintech, Medtech, Biotech. Das sind die zehn Schweizer Startups, die von den grössten Finanzierungsrunden profitierten.
Wefox
Das Schweizer Insurtech-Startup wird auch immer wieder als deutsches Startup bezeichnet, da es neben Zürich auch zahlreiche Mitarbeiter in Berlin hat. Wefox ist ein digitales Versicherungsportal, das mittels Technologie die Branche aufwirbeln möchte. Dabei geht es darum, dass Wefox Vermittler mit Kunden auf digitalem Weg zusammenbringt. Mit diesem Vorhaben hat Wefox im ersten Quartal eine Rekord-Finanzierungsrunde hingelegt. In einer Serie-C-Runde hat das Zürcher Startup 558 Millionen Franken eingesammelt. Unter den Investoren sind SalesForce Venture oder LGT Capital Partners.
Cequr
Die zweite grosse Runde im zweiten Quartal 2021 hat ein Startup aus Luzern erreicht. Luzern gilt nicht unbedingt als einer der Schweizer Startup-Hubs, aber das Medtech-Unternehmen Cequr hat sich dank einem ausgeklügelten Insulin-Batch für Diabetes-Erkrankte einen Namen gemacht. Dieser Batch soll den Alltag von Betroffenen erleichtern. Die Idee hat auch einige Geldgeber angelockt, darunter auch die Credit Suisse mit ihrem Entrepreneur-Capital-Arm. Am 14. April 2021 hat Cequr in einer Finanzierungsrunde die stolze Summe von 108 Millionen Franken erhalten.
Numab
Das Biotech-Startup aus Zürich hat sich bereits bei früheren Finanzierungsrunden einen Namen gemacht. Ihr Geschäftsmodell: Sie produzieren eine neue Art von Therapeutika für schwere Krankheiten wie chronische Entzündungen oder Krebs. Dabei punktet das Startup mit einer Plug-and-Play-Plattform, die dazu beiträgt, schneller spezifische Biotherapeutika zu entwickeln. Dieses Vorgehen hat auch die Investoren zu einer Serie-C-Finanzierunsrunde bewogen, die insgesamt 100 Millionen Dollar eingebracht hat.
Bright Peaks
Neben Zürich ist Basel der Startup-Hotspot der Schweiz, vor allem im Bereich Biotech. Dort ist auch das Basler Startup Bright Peaks tätig. Es entwickelt die nächste Generation von Proteintherapeutika, die vor allem in dem grossen Feld der Immun-Onkologie-Therapeutika vielversprechend ist. Das hat auch eine illustre Runde von Kapitalgebern versammelt: Versant Ventures, RA Capital Management oder auch die Qatar Investment Authority. In einer Serie-B-Runde haben sie dem Startup 98,1 Millionen Franken zugewiesen.
Alentis Therapeutics
Auch aus Basel stammt das Startup Alentis Therapeutics. Es erforscht und entwickelt neuartige Medikamente zur Behandlung von fortgeschrittenen Lebererkrankungen wie Leberfibrose, Zirrhose und Leberkrebs. Dabei arbeitet Alentis eng mit Universitäten und anderen Forschungsstätten zusammen. Die Finanzierungsrunde Mitte Juni hat dem Startup frisches Kapital von 61 Millionen Franken eingebracht.
Oculis
Aus dem Kanton Waadt stammt das Startup Oculis. Es hat neuartige Augentropfen auf den Mark gebracht, die nicht-invasiv funktionieren und das Leben von Patienten mit Erkrankungen der Netzhaut oder der vorderen Augenpartie erleichtern soll. In einer Serie-B-Finanzierung hat das Biotech-Startup von Investoren wie VI Partners, BVCF, Wille Finance nun 51,7 Millionen Franken erhalten.
Swixx Biopharma
Das Geschäftsmodell von Swiss Biopharma unterscheidet sich von anderen Startups aus diesem Ranking. Swixx ersetzt die Tochtergesellschaften von internationalen Biopharma- und Medizinherstellern in Ländern in Mittel- und Osteuropa. Mit 600 Mitarbeitern ist Swixx BioPharma der grösste Vertreter für ethische Pharmazeutika im Dienste der forschenden Biopharma diesen Ländern. Nun hat das Startup aus Baar Mittel in der Höhe von 49,3 Millionen Dollar erhalten.
Onward Medical
Das Startup ist aus der EPFL in Lausanne heraus entstanden und entwickelt Therapien zur Wiederherstellung der Bewegungsfreiheit bei Menschen mit Rückenmarksverletzungen. Dabei hat das Startup Mitte April von einem Investor – Verve Ventures – rund 29 Millionen Franken erhalten.
Komgo
In der Top-Ten findet sich mit Komgo doch noch ein Startup aus dem Fintech-Bereich, das mittels Blockchain eine Branche umkrempeln möchte: Mit ihrer Blockchain möchte Komgo die Finanzierung des Rohstoffhandels ins 21. Jahrhundert bringten, indem sie die Finanzierungsprozesse optimiert und die Abläufe in der Branche mit digitalisierten Transaktionen vor Betrug schützen will. Dieses Vorhaben hat dem Genfer Startup 26 Millionen Franken eingebracht.
Nexxiot
Last but not least hat das Zürcher Startup Nexxiot Anfang Juni eine Finanzierung von rund 22 Millionen Franken erhalten. Das Startup entwickelt eine digitalisierte Lieferkette an und arbeitet dabei an IoT-Lösungen mit Sensoren sowie auch Software zur Datenanalyse in der Logistik.