Die Geschäftsidee?
Eine standardisierte Augmented-Reality-Komplettlösung entwickeln, die alle häufig vorkommenden Anwendungsfälle abdeckt, einfach in Firmensysteme zu integrieren ist und mit jeder Augmented-Reality-Hardware kompatibel sein soll.
Wie ist sie entstanden?
Die Präsentation der ersten HoloLens 2015 zeigte der Welt, wie gross das Potenzial der Augmented-Reality-Technologie sein kann. Wir waren überzeugt, dass die Technologie die Art und Weise, wie wir arbeiten, komplett revolutionieren kann.
Warum der Name?
Der Teil «Holo» stammt von «Hologramm» – welches man mit Augmented Reality konstant antrifft. «One» wurde gewählt, weil wir in Bezug auf Augmented Reality natürlich die erste Wahl sind oder sein sollten.
Die Vision?
Wir wollen der De-facto-Standard für Augmented Reality weltweit werden und uns zusammen mit der Technologie weiterentwickeln, um neue Märkte zu erschliessen. Was Microsoft Office für Büroarbeit ist, werden wir für Augmented Reality sein.
Woher stammt das Startkapital?
In den ersten Jahren hat sich HoloOne noch durch alternative Softwareentwicklungs-Tätigkeiten selber finanziert. 2018 wurde eine Finanzierungsrunde in Höhe von über einer Million Franken durchgeführt.
Womit erzielen Sie die Umsätze?
Wir bieten unser Produkt «Sphere» in einem flexiblen Lizenzmodell an. Kunden zahlen pro User und pro Anwendungsfall.
Der bisher grösste Erfolg?
In den letzten Monaten konnten wir mit drei der global grössten Soft- und Hardwarehersteller (Microsoft, SAP, Lenovo) Verkaufspartnerschaften abschliessen.
Die grösste Herausforderung?
Ein ganzes Jahr lang ohne Augmented-Reality-Hardware auskommen zu müssen.
Die grosse Stärke?
Wir sind noch immer ein kleines, agiles Team. In einer Technologieumwelt, die sich rasant verändert, können wir uns schnell anpassen und neue Herausforderungen rasch meistern.
Das Überraschendste bisher?
Wie komplex Teamdynamiken sein können und dass manchmal die grössten Herausforderungen nicht nur technischer oder geschäftlicher, sondern menschlicher Natur sind.
Der nächste Schritt?
Wir müssen uns in den USA und Europa weiter etablieren, neue Verkaufskanäle erschliessen, unsere Lösung konstant weiterentwickeln und uns auf eine weitere Investmentrunde vorbereiten.
Website: https://holo-one.com // Gegründet: 2016 // Gründer: Sven Brunner (29), CEO; Dominik Trost (29), VR-Mitglied // Firmensitz: Lenzburg // Anzahl Mitarbeiter: 14 // Umsatzziel für 2020: 1 Million Franken // Profitabel ab: Ende 2021.
«Corona ist ein Riesenglück»
Daniel Gutenberg ist General Partner bei VI Partners. 2011 war er Schweizer Business Angel of the Year:
«HoloOne hatte ich mir bereits letztes Jahr einmal angesehen. Damals schienen sie mir mit ihrer Software ihrer Zeit fünf Jahre voraus, weil die VR-Brillen der Hersteller zu schwer und zu unbequem waren. Jetzt, ein Jahr später, sollen angeblich bessere Brillen kommen, die man auch länger tragen kann. Aber ich glaube immer noch, dass die Firma relativ früh dran ist. Der Durchbruch von Virtual und Augmented Reality wird noch Jahre dauern. Allerdings ist die Corona-Krise für HoloOne ein Riesenglück, denn jetzt befasst sich jeder mit Remote Work. Die Firma macht es richtig, sich auf industrielle Applikationen zu konzentrieren und nicht auf Endkunden. Das Geschäftsmodell hat wiederkehrende Einkünfte, das ist sinnvoll und gut skalierbar. Allerdings gibt es sehr viel Konkurrenz, nicht nur durch Start-ups, sondern auch durch die Brillenhersteller selber. Im Team von HoloOne hat es gute Leute, sowohl technisch als auch vom Business her. Was mir besonders gefällt: Sie denken sehr global und gross und haben auch gleich gute und mächtige Partner in Europa, Asien und den USA an Land gezogen. Das gibt auch die Möglichkeit eines späteren Exits in diese Richtung. Ich gebe der Firma eine gute Zukunft. Die machen alles richtig und werden Erfolg haben, speziell wegen des für sie glücklichen Corona-Zufalls.»
«Ich bin sehr bullish»
Ariel Lüdi ist als VC mit seinem Inkubator Hammer Team an 20 Schweizer B2B-Start-ups beteiligt:
Ich bin Fan von Augmented Reality. AR wird die Art, wie wir leben und arbeiten, komplett verändern. Die Zusammenführung der digitalen und der realen Welt eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Der Schwachpunkt ist momentan die verfügbare Hardware. Nach Google Glass kam lange nichts Brauchbares. Es sind nun langsam neue Anbieter auf dem Markt, aber keiner hat das Problem wirklich geknackt. Und man weiss nicht, welche Hardware sich durchsetzen wird. Von daher ist die Multiplattform-Strategie von HoloOne richtig. So nehmen sie auch ihren Kunden die Angst, aufs falsche Pferd zu setzen. Mir gefällt ihr Ansatz, keine punktuelle Anwendung zu entwickeln, sondern eine integrierte Lösung der wichtigsten Use Cases. Und es ist richtig, zuerst aufs Enterprise-Segment zu setzen und nicht auf den Endkundenmarkt. In dieser Kombination gibt es auch noch keine Konkurrenz. Das Geschäftsmodell von HoloOne ist gut skalierbar, besonders wenn man indirekten und direkten Vertrieb kombiniert. Das gelingt ihnen – und es ist nicht selbstverständlich, dass Weltkonzerne mit einer kleinen Firma aus Lenzburg eine Partnerschaft eingehen. Zudem macht der CEO einen blitzgescheiten Eindruck. Auch wenn man die Trägheit der Anwender nicht unterschätzen darf: Ich bin bei HoloOne sehr bullish. Die werden ihren Weg gehen.»