Der österreichische Milliardär und «Red Bull»-Inhaber Dietrich Mateschitz ist tot. Das Formel-1-Team des Energydrink-Herstellers bestätigte am späten Samstagabend entsprechende Medienberichte.

«Was Mateschitz erreicht hat und was er für so viele Menschen auf der ganzen Welt und in verschiedenen Sportarten getan hat, ist unübertroffen», erklärte Red Bull Racing-Chef Christian Horner am Rande einer Formel-1-Veranstaltung in Austin im US-Bundesstaat Texas.

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Der Sender «Sky News» und deutschsprachige Medien hatten zuvor berichtet, der 78-jährige Mateschitz sei nach längerer Krankheit gestorben. Der in der Steiermark geborene Unternehmer hatte sich rund um Red Bull ein globales Imperium aufgebaut. Er galt als reichster Mann Österreichs.

Self-Made-Milliardär und Marketing-Genie

Red Bull ist mit einem Markenwert von knapp 17 Milliarden Euro die mit Abstand wertvollste Marke des Landes. Mateschitz' Vermögen wurde zuletzt auf etwa 25 Milliarden Euro geschätzt. Damit landete er auf Platz 51 der Reichenliste von Forbes.

Auf Geschäftsreisen nach Asien lernte er den Markt von Energy- und Aufputschgetränken kennen. Diese waren zu dieser Zeit in Europa und den USA noch völlig unbekannt. 1983 erwarb er in Asien die Lizenz für ein solches Getränk.

Ein Jahr später gründete er zusammen mit der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya die Red Bull GmbH, an der er zu 49 Prozent beteiligt war. Nach der Abwandlung der Rezeptur eines thailändischen Energydrinks und der Entwicklung eines Marketingkonzepts wurde Red Bull 1987 im Markt eingeführt.

Das gelbliche, kohlensäurehaltige, süsse Getränk, dessen Geschmack ähnlich dem von Gummibärchen beschrieben wird, stieg nach einem schwierigen Markteinstieg über die Jahre zum Weltmarktführer auf.

Der Konzern erzielte 2021 einen Umsatz von 7,8 Milliarden Euro und verkaufte weltweit knapp zehn Milliarden Red-Bull-Dosen.

Kreative Werbung mit weltberühmtem Slogan

Das Salzburger Unternehmen mit Sitz in Fuschl am See ist auch bekannt für kreative Werbung, der Slogan «Red Bull verleiht Flügel» gilt als weltberühmt. Auf den Dosen sind dem Namen entsprechend zwei rote Bullen abgebildet.

Ein wichtiger Meilenstein war für Mateschitz der Einstieg auf dem US-Markt Ende der 1990er Jahre. Heute wird jede dritte Dose in den USA verkauft.

2008 wurde Red Bull Cola auf den Markt gebracht, womit der Konzern gegen den Weltgiganten Coca Cola konkurriert. Darüber hinaus gibt es inzwischen zahlreiche unterschiedliche Geschmackssorten von Red Bull, allesamt abgefüllt in bunt gefärbten Metalldosen.

Mateschitz war auch Gründer und Eigentümer von Red Bull Racing, einem im britischen Milton Keynes ansässigen Formel-1-Rennstall. Weiters hatte er den Fussballklub SV Austria Salzburg übernommen, heute bekannt als «Red Bull Salzburg».

Über Privatleben ist wenig bekannt

Zum Sport-Imperium gehören auch die Fussballteams RB Leipzig und New York Red Bulls. Zudem trat Mateschitz als Sponsor von Extremsportarten und -Veranstaltungen wie dem Red Bull Dolomitenmann auf.

Mateschitz war auch in der Medienbranche tätigt. «Red Bull Media House» widmet sich der Produktion und dem Vertrieb von unterschiedlichen Medien und von Musik. Dazu gehört auch der Privatfernsehsender ServusTV.

Über Mateschitz' Privatleben ist wenig bekannt. Er galt als öffentlichkeitsscheu und gab nur selten Interviews. Bei öffentlichen Veranstaltungen wurde er schon seit längerer Zeit nicht mehr gesehen.

(reuters/dob)