Gulnara Karimova, die älteste Tochter von Usbekistans Herrscher Islam Karimov, kämpft mit allen Mitteln um Einfluss im Clan und ihren Ruf, der durch Ermittlungen in der Schweiz ziemlichen Schaden erlitt.
Im Juli 2012 wurden zwei Usbeken auf Anordnung der Bundesanwaltschaft in Genf verhaftet. Sie werden verdächtigt, in eine Geldwäschereiaffäre verwickelt zu sein. Die beiden Verhafteten arbeiteten für Coca-Cola Usbekistan. Das Unternehmen gehört zum Umfeld von Gulnara Karimova, die das Land auch gegenüber den Vereinigten Nationen (UNO) in Genf repräsentiert. Später berichtet «Le Temps» im August 2013, dass es in der Villa von Gulnara Karimova in Cologny zu einer Razzia kam, die ebenfalls mit den Coca-Cola-Usbeken zusammenhängt.
Seltsames Interview in der Türkei
Nun schlägt Gulnara Karimova über die Medien zurück. In einem Interview mit der türkischen Zeitung «Hürriyet» plaudert sie aus dem Nähkästchen und nimmt ihre jüngere Schwester Lola Karimova-Tillyaeva aufs Korn, die es sich ebenfalls in Genf gemütlich machte.
So behauptet Gulnara Karimova etwa, ihre Probleme hätten erst dann angefangen, als Schwester Lola der BBC ein Interview gewährte. Das hätte sie gegeben, weil ihre Familienkonti bei der Notenstein Privatbank in Gefahr geraten seien, behauptet Gulnara und erzählt, dass die Bank «einen Transfer von 400 Millionen in die Grenadinen stoppte, weil es keine Dokumentation für den Betrag gab».
Notenstein «nicht betroffen»
Doch offenbar ist Gulnara Karimovas Aussage so nicht korrekt. Eine Pressesprecherin von Notenstein sagte gegenüber handelszeitung.ch in für Schweizer Banken eher seltener Deutlichkeit: «Es muss sich hierbei um eine Falschmeldung handeln, die Notenstein Privatbank ist davon nicht betroffen.»