Der Handelskonzern DKSH steigt aus der Uhrenproduktion aus. Das Schweizer Unternehmen will die Uhrenproduktion, zu der die Marken Maurice Lacroix und Glycine gehören, eigenen Angaben vom Montag zufolge verkaufen. Nach vielen Jahren mit überdurchschnittlicher Profitabilität schreibe das Geschäft im 1. Halbjahr 2015 einen Verlust. DKSH machte dafür die schwache Nachfrage nach Luxusgütern in wichtigen Märkten wie Thailand, Hongkong und China verantwortlich. Dazu komme der starke Franken. Der Konzern habe sich zwischen voll investieren oder verkaufen entscheiden müssen.
Der Verkaufsprozess sei angelaufen. «Wir haben bereits einige Anfragen dafür erhalten», sagte Konzernchef Jörg Wolle auf einer Telefonkonferenz. Finanzielle Details nannte er nicht. DKSH bleibe aber Vertriebspartner. Entlassungen seien nicht geplant, erklärte Wolle weiter.
Börse zeigt sich nicht erfreut
Abschreibungen und weitere Kosten in Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf belasten das DKSH-Halbjahresergebnis mit 59,4 Millionen Franken. Dank des Erlöses von 60 Millionen Franken aus dem Verkauf von zwei pharmazeutischen Produkten an China Medical System kann DKSH die Einbusse allerdings auffangen. Konzernweit stieg der Halbjahresgewinn um 15,5 Prozent auf 105,9 Millionen Franken. Der Umsatz erhöhte sich um 7,6 Prozent auf 4,97 Milliarden Franken. Starkes Wachstum erzielte DKSH vor allem im grössten Bereich Healthcare.
Die Gruppe hält an ihren Zielen einer Steigerung beim Umsatz von acht und beim Gewinn von zehn Prozent fest. Das Geschäft sei schwieriger geworden. «Ich gehe aber davon aus, dass wir das im laufenden Jahr schaffen», sagte Wolle.
An der Börse kam das Ergebnis nicht gut an. Die Aktie verlor in einem festen Markt 4,6 Prozent. Händler begründeten den Kursverlust vor allem mit den verhaltenen Aussichten in Asien.
(reuters/gku/ama)