Dormakaba ist im ersten Semester des Geschäftsjahres organisch gewachsen und hat die Profitabilität verbessert. Im zweiten Halbjahr soll der Umsatz etwas stärker zulegen. Das Management will am eingeschlagenen Weg mit Investitionen in neue Produkte und digitale Systeme festhalten und mittelfristig die Marge auf 18 Prozent steigern.
"Wir setzen weiter auf neue Produkte und gezielte Investitionen in die Digitalisierung und IT, um nachhaltiges profitables Wachstum zu erreichen", sagte Dormakaba-Chef Riet Cadonau am Mittwoch vor den Medien. «Wir geben aktuell 3,8 Prozent vom Umsatz für Forschung und Entwicklung und IT aus. Das ist rund ein Prozent mehr als unsere Wettbewerber.»
Devestitionen und Währungseinflüsse hatten beim Schliesstechnik-Unternehmen im ersten Halbjahr des Geschäftshalbjahres 2018/19 einen leicht negativen Einfluss. Der Umsatz stieg zwar organisch um 2,1 Prozent, nominal resultierte jedoch ein leichtes Minus von 0,3 Prozent auf 1,40 Milliarden Franken. «Wir haben aktives Portfoliomanagement betrieben und mehr Umsatz verloren als hinzugewonnen», sagte Cadonau. Bei der Marge habe dies positiv gewirkt.
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) verbesserte sich um 5,7 Prozent auf 223,0 Millionen Franken und die Marge auf 16,0 von 15,1 Prozent. Unter dem Strich fuhr der Hersteller der berühmten Kaba-Schlüssel einen fast 12 Prozent höheren Reingewinn von 126,7 Millionen ein.
Organisches Wachstum in fast allen Segmenten
Fast alle Bereiche sind organisch gewachsen. Am stärksten war das Plus mit 5,5 Prozent im Bereich Zugangssysteme Asien-Pazifik (Access Solutions APAC). Insbesondere Indien und China hätten sich positiv entwickelt. Das Geschäft in Nord- und Südamerika (AS AMER) litt unter einem schwächeren Geschäft mit Hotel-Zugangssystemen. Zudem wurde hier ein Service-Bereich verkauft.
In der wichtigen Region Deutschland/Österreich/Schweiz (AS DACH) sei das Wachstum in Deutschland am schwächsten gewesen. Die Profitabilität konnte hier jedoch durch Kosteneinsparungen gesteigert werden. «Dadurch konnten die Lohnsteigerungen in Deutschland überkompensiert werden», sagte der Unternehmenschef.
Mittel- und Osteuropa wuchsen zweistellig und auch Südeuropa und Grossbritannien hätten positive Resultate gezeigt. Der Absatz im Nahen Osten und Afrika habe sich verbessert.
Alle Segmente steigerten die Marge. Neben einer besseren Effizienz werden höhere Verkaufspreise und ein vorteilhafter Produktmix als Gründe genannt. Die höheren Rohstoffkosten seien mehr als kompensiert worden.
Wachstumsperspektiven intakt
Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt und die EBITDA-Marge soll im Bereich von 16,0 bis 16,5 Prozent zu liegen kommen. Das organische Umsatzwachstum soll sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (+2,6%) bewegen. Bedingung sei jedoch, dass sich das wirtschaftliche Umfeld nicht verschlechtert.
Die Wachstumsperspektiven seien intakt und das mittelfristige Ziel bei der Profitabilität wurde bekräftigt. «Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2020/21 wollen wir die EBITDA-Marge bis auf 18 Prozent steigern», sagte Finanzchef Bernd Brinker. «Das ist erreichbar. Bei der Fusion von Dorma und Kaba kamen wir zusammen auf 13,5 Prozent, jetzt liegen wir bei 16,0 Prozent.» Weiteres Verbesserungspotenzial sieht Brinker bei den Kosten, den Standorten und im Vertrieb.
Die Aktien von Dormakaba reagieren positiv auf die Zahlenvorlage und legen am Mittwochnachmittag um 3,9 Prozent auf 674 Franken zu. Die Analysten waren von höheren Ergebnisse ausgegangen, hatten aber offenbar den Währungs- und Devestitions-Effekt unterschätzt, hiess es in Kommentaren.
(awp/tdr)