Also ich bin überzeugt, dass diese Kooperationen zunehmen», sagt Wolfgang Amann, Executive Director des MBA-Programms an der Hochschule St.Gallen. Nach eigenen Angaben hat die Kaderschmiede mit ihrem 14 Monate dauernden Vollzeit-MBA-Programm, das sie gemeinsam mit der Partneruniversität Nanyang Technology in Singapur durchführt, ins Schwarze getroffen. Schöner Nebeneffekt, der auch marketingmässig Spass und Sinn macht: Die Universität Nanyang liegt beim «Financial Times»-Ranking auf Platz zwei und auf Nummer drei im «Economist». Die Studenten kommen derzeit aus 16 verschiedenen Ländern. Darunter auch Amerikaner, die verstanden haben, dass sie nicht nur den europäischen, sondern auch den asiatischen Arbeitsmarkt für sich erschliessen können. Da Aufenthalte in fremden Kulturen und Sprachkreisen heute kaum noch auf einem Curriculum eines aufstiegswilligen Jungmanagers fehlen dürfen, was auch die Einstiegsgehälter positiv beeinflusst, ergreifen immer mehr Studenten die Möglichkeit eines Double Degree.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Die Brautschau ist im Gange

Nicht zu verachten ist auch das St. Galler Netzwerk, das Zugang zu einem Alumni- und Unternehmensnetzwerk verspricht, das,

wie der MBA-Double-Degree-Prospekt verkündet, den halben Globus umspannt. Für die HSG ist das alles jedoch erst der Anfang für weitere Programme, die derzeit in der Pipeline stecken. Russland, China, Lateinamerika und Afrika sind vielversprechende Märkte. «Die Brautschau bei geeigneten Partnern ist derzeit voll im Gange», sagt Wolfgang Amann. Aber Qualität und für beide Seiten nutzenstiftende Zielvereinbarungen gehen vor Tempo. Es kann durchaus sein, dass die Nachfrage von Unternehmen auch die Nationalitäten der Teilnehmer verändert. Amann gibt ein Beispiel: Da viele Firmen offenbar schnell in Indien expandieren werden, wird die Ausbildung im Jahr 2008 vermutlich einen repräsentativen Anteil an indischen Studenten aufweisen.

Derzeit sind die Schweizer Business-Schulen, die einen echten Double Degree wie die HSG anbieten, noch an einer Hand abzuzählen. Mit dabei ist die Universität Bern, die gemeinsam mit der Universität Rochester einen MBA in General Management durchführt. Auch hier profitieren die Teilnehmer von einem MBA von der mit AACSB akkreditierten US-Universität Rochester, die im aktuellen «Financial Times»-Ranking auf Platz 38 zu finden ist. Die Teilnehmer verbringen sechs volle Wochen in Rochester, gefolgt von zwei Studienwochen in Schanghai. Inzwischen häufen sich zwar die Kooperationen mit ausländischen Schulen, aber nicht immer wird am Ende das Diplom von zwei Universitäten überreicht. Einige Hochschulen pflegen zwar vermehrt Partnerschaften mit anderen Universitäten, jedoch bekommen die Gast-MBAler von ausländischen Unis oft nur ein Zertifikat.

Stark in China

Die GSBA Zürich offeriert ebenfalls einen Dual Degree Global Executive MBA. GSBA ist als private Business-Schule schon früh ins Geschäft mit einem amerikanischen Partner eingetreten, zuerst mit der State University of New York (Suny) at Albany, derzeit mit der Robert H. Smith School of Business der University of Maryland. Die Studenten absolvieren neben Blöcken des modularen Studiums in Zürich auch zweiwöchige Blöcke in den USA und China. Als Partner agiert in Peking die Smith’s Sino-U.S. School of International Management (SIM). Das Dual Degree bedeutet, dass die Teilnehmer ein MBA-Diplom von der GSBA Zürich und eines von der State University of Maryland, Robert H. Smith School of Business, erhalten. Die Smith School ist AACSB-akkreditiert und liegt im «Financial Times»-Ranking auf Platz 30.

EMBA der Uni Zürich

Obwohl der EMBA der Universität Zürich im Kursmodul Intercultural Management und während der Studienaufenthalte an der Yale University, New Haven, USA, und der chinesischen Universität Fudan die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit internationalem Management und fremden Märkten bietet, lautet der akademische Titel am Ende der Ausbildung Executive MBA der Universität Zürich. Die Teilnehmer haben ausserdem optional die Möglichkeit, einen viertägigen Aufenthalt in Hyderabad/Indien direkt im Anschluss an Schanghai zu buchen. Diese Reise wird allerdings erst im Oktober 2009 stattfinden.

Michel Fischer betreut dieses EMBA-Programm an der Universität Zürich. Aus seiner Sicht sind jene Partnerschaften spannender und zukunftsgerichteter, die wegen der aktuellen Nachfrage mit Unis in einem Land eingegangen werden, statt Vereinbarungen, die über Jahre hinweg dauern. «Das macht die Universität in ihrer Programmplanung flexibler», sagt der EMBA-Verantwortliche.

------

www.mba.unisg.ch

www.gsba.ch

www.executive-mba.ch

www.emba.unizh.ch

------

Fachhochschulen: Noch ein wenig Nachholbedarf

Zürich

Das Programm der Masterstudiengänge der acht Schweizer Fachhochschulen spiegelt derzeit noch wenig Neigung zu internationalen Kooperationen. Zwar hat soeben die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften mit der Dalian University of Technology in China einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet, doch zählt sie zu den Ausnahmen. Im Falle des Schweizer MBA-IMC sitzt der Kooperationspartner Fachhochschule Ludwigshafen zwar quasi um die Ecke, doch haben die Zürcher ihre Fühler bereits auch nach Grossbritannien und China ausgestreckt. Die Winter School wird an der Beijing Normal University stattfinden und eine Summer School an der britischen University von Lincoln.

Bern

Die Berner Fachhochschule hat im Fachbereich Technik und Informatik ebenfalls mit zwei Schulen in Schanghai eine Liaison begonnen: Es handelt sich um die Shanghai Jiao Tong University und das Babson College.

Ost–Nord-West

Mehrheitlich Schweizer Partner hat sich die Fachhochschule Ostschweiz für die technische Masterausbildung gesucht. Ausnahme ist die Hochschule für Wirtschaft an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), die gemeinsam mit Ludwigshafen ein MBA in International Management Consulting vergibt. Die Hochschule für Wirtschaft HSW ist in den Bereichen Publik Management mit der Universität verbandelt und in den Fächern Services Marketing und Management mit der Universität Zürich und der Arizona State University.

---

Links

Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

www.zhaw.ch

Mail: rene.ruettimann@zhaw.ch

Fachhochschule Nordwestschweiz

www.mba-imc.ch

Mail: guy.ochsenbein@fhnw.ch

Fachhochschule Ostschweiz FHO

www.fachhochschulen.ch

Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Wirtschaft

www.fhnw.ch/wirtschaft/

weiterbildung

Fachhochschule Zentralschweiz, Hochschule für Wirtschaft

www.hsw.fhz.ch

Berner Fachhochschule BFH, Technik und Informatik

www.ti.bfh.ch