Der Prozess gegen die ehemalige KPT-Spitze endet mit Schuldsprüchen: Wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung hat das Berner Wirtschaftsstrafgericht den ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten und den Vize zu Freiheitsstrafen von je drei Jahren verurteilt.
Walter Bosch und Bernhard Liechti hätten ihr eigenes Wohlergehen über das Wohl der Krankenversicherung KPT gestellt, sagte die vorsitzende Richterin Barbara Lips am Freitag bei der Urteilseröffnung. Von den 36 Monaten Freiheitsstrafe sind 30 bedingt, 6 weitere müssen vollzogen werden.
Gescheiterte Fusion mit Sanitas
Zum Verhängnis wurden Walter Bosch und Bernhard Liechti die gescheiterte Fusion der KPT mit der Sanitas im Jahr 2010. In diesem Zusammenhang war ein Rückkaufprogramm von Mitarbeiteraktien aufgegleist worden, das den Managern und Verwaltungsräten der KPT hohe Renditen beschert hätte.
Angezeigt wurden Bosch und Liechti 2012 von der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma). Diese stellte fest, dass sich die KPT-Verwaltungsratsmitglieder in unzulässiger Weise bereichert hätten, wenn die Fusion zustande gekommen wäre. Als Sanktion brummte die Finma Bosch und Liechti ein vierjähriges Berufsverbot auf.
Vor dem Berner Wirtschaftsstrafgericht hatte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch eine Freiheitsstrafe von 3,5 Jahren gefordert. Die Verteidiger verlangten Freisprüche.
(sda/gku/ama)