1988 entstand ABB als Merger zweier Industriegiganten aus der Schweiz und Schweden. Nun könnte der helvetische Vorzeigekonzern erneut unter Druck geraten und in zwei Teile gespalten werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Nach massiven Zukäufen ist der aktivistische Investor Cevian Capital mit 48 Milliarden Dollar zum mittlerweile zweitgrössten Anteilseigner von ABB aufgestiegen. Waren es Ende Mai noch gut 3 Prozent, hält die schwedische Gesellschaft nun über 5 Prozent der ABB-Anteile.

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Aufspaltung könnte sinnvoll sein

ABB-Chef Ulrich Spiesshofer muss sich laut Bloomberg denn auch auf steigenden Druck gefasst machen: Laut einer Person, die mit den Plänen des Investors vertraut ist, könnte das Ziel von Cevian sein, ABB aufzuspalten.

Ein Firmensplit könnte sinnvoll sein, zitiert die Agentur den Londoner Analysten William Mackie von Kepler Chevreux. Eine ABB-Sprecherin wollte den Bericht demnach nicht kommentieren, am morgigen Donnerstag will der Konzern die Zahlen fürs abgelaufene Quartal präsentieren.

Cevian gilt als ungemütlicher Investor

Cevian Capital gilt nicht als zimperlich: Das Unternehmen ist bereits an Industriegrössen wie Thyssen-Krupp und Bilfinger beteiligt und soll offenbar auch bei Volvo den Verkauf von ganzen Sparten vorantreiben. Das «Manager Magazin» beschrieb den deutschen Partner von Cevian, Jens Tischendorf, unlängst als den «mächtigsten Unbekannten der deutschen Wirtschaft». Tischendorf sitzt mittlerweile auch im Aufsichtsrat von Thyssen-Krupp.

Seit sechs Jahren ist die Investmentgesellschaft auch bei Panalpina investiert – derzeit mit über zwölf Prozent. Ilias Läber sitzt für die Schweden im Verwaltungsrat des Schweizer Transport- und Logistikdienstleiste. In nicht einaml zwei Jahren drückte Cevian neun personelle Veränderungen durch, wie «Bilanz» jüngst berichtete. Drei Divsionsleiter, vier Regionalverantwortliche, der IT- und der Finanzchef haben die Firma verlassen. Schliesslich musste auch CEO Monika Ribar ihr Büro räumen.

(moh/ise)