Der Bahntunnel und die Rampe der neuen Durchmesserlinie in Zürich sind so steil, dass die SBB in Zukunft zwei Loks für Intercity-Züge brauchen. Wie die «Schweiz am Sonntag» schreibt, sind die Intercity-Züge zwischen St. Gallen und Genf und zwischen Romanshorn und Brig betroffen. Weil diese ab Ende 2015 die Durchmesserlinie benützen, müssten sie eine zweite Lok dabeihaben.
Es bestehe «erhöhter Traktionsbedarf», sagt SBB-Sprecher Stephan Wehrle der Zeitung. «Im Bahnhof Löwenstrasse könnte es zu Verzögerungen kommen, wenn die Züge nicht schnell genug aus dem Bahnhof herauskommen».
Zehn zusätzliche Loks
Nun brauchen die SBB etwa zehn zusätzliche Loks. Über die Höhe der Kosten für diese Lösung machen die SBB keine Angaben. Um eine Fehlplanung handle es sich nicht. Die Durchmesserlinie habe so steil gebaut werden müssen, weil rund um den Hauptbahnhof bereits einige Tunnels gegraben worden seien, wird Sprecher Wehrle zitiert. Zumindest auf der Strecke St. Gallen - Genf wäre die Doppel-Bestückung nicht nötig, wenn die SBB ihre neuen Fernverkehr-Doppelstockzüge des Zugbauers Bombardier pünktlich hätten in Betrieb nehmen können. Diese sollten ab Ende 2013 ausgeliefert werden, momentan wird mit einer Auslieferung ab Ende 2015 gerechnet.
Schnellere Züge
Neben der Steigung in der Durchmesserlinie gibt es einen zweiten Grund für die Doppel-Lok-Lösung. Weil auf den betroffenen Strecken zahlreiche Langsamfahrstellen geplant sind, ist eine schnelle Beschleunigung der Züge unumgänglich. Die Eröffnung der Durchmesserlinie für den Fernverkehr Ende 2015 bringt unter anderem einen neuen Direktzug zwischen Basel und St. Gallen und etwa 10 Minuten kürzere Fahrzeiten zwischen St. Gallen und Zürich.
(dbe)