Für die Autobauer ist der Jahresschluss auf dem US-Markt unterschiedlich verlaufen. Während die Branchengrössen Ford und Toyota im Dezember Absatzrückgänge hinnehmen mussten und der US-Branchenprimus General Motors im Schlussquartal 2018 weniger Fahrzeuge verkaufte, meldeten Rivalen wie Fiat Chrysler, Honda, Nissan und Volkswagen am Donnerstag teils satte Zuwächse. Unter dem Strich dürften die Konzerne 2018 so viele Fahrzeuge losgeschlagen haben wie 2017. Für das laufende Jahr geben sich viele Hersteller optimistisch - trotz Bedenken von Experten.
Ford wies für Dezember einen Absatzrückgang von 8,8 Prozent auf knapp 221'000 Fahrzeuge aus, womit für das Gesamtjahr ein Minus von 3,5 Prozent steht. Bei Toyota sanken die Verkäufe zum Jahresschluss um 0,9 Prozent auf ebenfalls rund 221'000, womit sich für die Japaner im Gesamtjahr ein Minus von 0,3 Prozent ergibt. General Motors (GM) verkaufte im Schlussquartal 2,7 Prozent weniger, im Gesamtjahr 2018 betrug der Rückgang 1,6 Prozent. Der grösste US-Autobauer veröffentlicht inzwischen keine Zahlen für einzelne Monate mehr.
Gutes Jahresende für Fiat Chrysler
Eine Ausnahme zum Jahresschluss bildete der amerikanisch-italienische Konzern Fiat Chrysler, der im Dezember mit 196'520 Fahrzeugen 14 Prozent losschlagen konnte und damit im Gesamtjahr auf ein Plus von 8,5 Prozent kam. Honda und Nissan verkauften im Dezember ebenfalls mehr als vor Jahresfrist, im Gesamtjahr allerdings weniger. Volkswagen verzeichnete im letzten Montag des Jahres ein Plus von 5,8 Prozent auf rund 32'000 Fahrzeuge, womit sich für 2018 ein Zugewinn von 4,2 Prozent ergab.
Die VW-Tochter Porsche brachte im Dezember mit 4086 Fahrzeugen 4,4 Prozent mehr Sportwagen an die Kunden, bei der Schwestermarke Audi lief es mit einem Rückgang um 15,7 Prozent nicht so rosig. BMW schaffte im Dezember ein Absatzplus von 0,3 Prozent auf 34'357 Fahrzeuge. Mercedes-Benz verbuchte dagegen beim Pkw-Verkauf ein Minus von 9,1 Prozent auf 32'016 Stück.
Experten und Autobauer über 2019 uneins
Für 2019 schliessen Experten einen sich eintrübenden Markt nicht aus. Grund dafür seien die steigenden Zinsen in den USA, die zu höheren Kosten für Käufer führen können, die ihre Wagen auf Pump erwerben. Zudem dürften die Schwankungen an den Aktienmärkten und die Unsicherheit über den Zustand der US-Wirtschaft die Konsumenten bei grossen Anschaffungen vorsichtiger werden lassen.
Manager grosser Autobauer zeigten sich dennoch optimistisch. «Trotz der jüngsten Marktturbulenzen deuten die uns vorliegenden Zahlen auf eine solide Wirtschaftsentwicklung hin, die in das neue Jahr hineinreichen wird», sagte etwa Emily Kolinski Morris von Ford. Die Verbraucher hätten vor allem die positiven Aspekte bei der Arbeitsmarktlage und den Einkommen im Blick. Kurt McNeil von GM erklärte, die US-Wirtschaft sei stark und angesichts zahlreicher neuer Modelle sei sein Konzern für 2019 zuversichtlich. Bei Fiat Chrysler hiess es, der Absatz dürfte sich auch in gerade begonnenen Jahr solide entwickeln.
(reuters/gku)