Bei Eberhard gehört Innovation zum Markenzeichen: Das Klotener Tiefbauunternehmen hat schweizweit wohl einen der grössten und saubersten Maschinenparks. Bereits 1990 erprobten die vier Gebrüder Eberhard Russpartikelfilter, um die Feinstaubbelastung der Umwelt zu verringern. Die Auftraggeber wussten das zu schätzen: Wo immer in den vergangenen Jahren grössere Infrastrukturbauten getätigt wurden, war Eberhard mit von der Partie.
Der Aufstieg des 50 Jahre alten Familienunternehmens war von Anfang an mit dem Landesflughafen Zürich-Kloten verknüpft. Als dieser in den 50er Jahren immer mehr Land beanspruchte, war davon auch der Pachthof der Bauernfamilie Eberhard betroffen. Als Alternative gründeten die maschinenbegeisterten Gebrüder Heinrich und Rudolf Eberhard eine Traxfirma. Ihr erster Auftrag kam vom Flughafen. Auch die Tiefbauarbeiten für die 5. Ausbauetappe des Flughafens wurden massgeblich von Eberhard bestritten. Das Unternehmen hat aber auch ständig Neuland betreten.
Recycling-Pioniere
1993 nahm es das europaweit effizienteste Boden-Wasch-Zenter (ESAR) für Altlasten in Rümlang in Betrieb. Und 1998 investierte es in das grösste Schweizer Baustoff-Recycling-Zenter (Ebirec) für Recycling-Kies- und -Beton in Rümlang. Mit einem weiteren Zweig, der EBIOX in Luzern, wird seit 1997 kontaminiertes Material biologisch gereinigt. «Wir haben die verschiedenen Bausynergien konsequent zusammengebracht», erklärt Heinz Eberhard (48). «Wenn wir ein Gebäude abbrechen, dann liegt es auf der Hand, dass wir auch gleich das Altmaterial recyclen». Eberhard hatte bereits in den 80er Jahren mit dem Recycling von Abbruchmaterial experimentiert, als dies noch kein Thema in der Branche war. Eberhard: «Wir wollten in der aufkeimenden Umweltdebatte ein Zeichen setzen und beweisen, dass sich das Recyclen von Altmaterial auch unternehmerisch rechnet.»
Durch das Recycling des Abbruchmaterials wird der Abbau von frischem Kies in der eigenen Grube in Bülach immer weniger nötig; heute deckt Eberhard den Kiesbedarf zu 90% aus dem Ebirec. 2002 wurde das erste Schulhaus in Zürich-Oerlikon mit recycliertem Beton gebaut. «Bau und Abbruch sind umweltbelastende Tätigkeiten, da ist Umweltschutz ein Gebot», ist Heinz Eberhard überzeugt.
Jahre voraus mit Partikelfiltern
Auf dem Firmengelände steht eine beeindruckende Armada von Bulldozern, Kippern, Sattelschleppern stets auf dem Stand neuester Umwelttechnologien. Ende 80er Jahre wurde bei Eberhard biologisch abbaubares Hydrauliköl bei den Baumaschinen eingeführt, für das Bauen in Gewässern heute ein Muss.
Konsequenz wird honoriert
Und bereits 1990, Jahre bevor der Bund Abgasvorschriften für den Dieselausstoss von Baumaschinen erliess, rüstete Eberhard seine ersten Maschinen mit Russpartikelfiltern aus. Eberhard arbeitete eng mit den Herstellern zusammen und testete sie im Einsatz. Damit konnte die Praxistauglichkeit der Filter laufend verbessert werden. Dank der Filter erhielt das Unternehmen den Auftrag für den Aushub der erweiterten Zentralbibliothek mitten in Zürich. Bei der 5. Bauetappe des Flughafen konnten dank der Filter 12 t Russpartikel absorbiert werden.
Die ökologische Konsequenz ist ein wichtiges Vergabekriterium für die Bauherren, wie Eberhard in den vergangenen Jahren immer stärker festgestellt hat: «Es ist halt so: Wer heute im Tiefbau oder Abbruch mithalten will, kommt um Ökologie gar nicht herum.»
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Firmenprofil:
Name: Eberhard Unternehmungen
Gründung: 1954
Führung: Heinz und Heinrich Eberhard sowie weitere Familienmitglieder
Umsatz: 120 Mio Fr.
Beschäftigte: 320
Angebote: Tiefbau, Altlastsanierung, Aushub, Rückbau
Internet: www.eberhard.ch