Luxus, sagt Marc Alexander Hayek, sei für ihn das «Tauchen an einem schönen Ort im Meer, wo die Natur noch intakt ist». Denn das Meer sei für ihn faszinierend und mysteriös. «Ich tauche in diese Welt ein – und erlebe so etwas wie Frieden.» Hayek spricht auch über schöne Uhren, über Erfolg und Misserfolg sowie – bemerkenswert offen – über seine Herkunft und seinen Grossvater Nicolas G. Hayek: «Ich habe mitunter eine Chance nicht ergriffen, weil ich nicht sicher war, ob ich die Möglichkeit auch hätte, wenn ich nicht der Enkel von Nicolas Hayek wäre.»
Wer sind die wichtigsten Persönlichkeiten der internationalen Luxusbranche? Mein Kollege Ignaz Miller hat recherchiert und präsentiert eine Liste mit über 250 Namen von A wie Asim Abdullah (Ungaro) bis Z wie Daniel Ziegler (Hotel Eden Roc, Grand Hotel Tschuggen). Mit Bernard Arnault (LVMH und Christian Dior), Tom Ford (früher bei Gucci), Yves Carcelle (Louis Vuitton), Lavinia Biagiotti (Laura Biagiotti), Bernard Fornas (Cartier), Albert Kriemler (Akris), Norbert Platt (Richemont), Caroline Scheufele (Chopard) und vielen anderen. Nur auf den ersten Blick verblüffend ist die starke Präsenz von Italien, Frankreich und der Schweiz. In diesen drei Ländern, so geht die Schätzung, werden nämlich etwa 80 Prozent der weltweit produzierten Luxusgüter gefertigt. Das Who’s who des Luxus finden Abonnenten auch im Internet (www.bilanz.ch). Die Liste wird übrigens laufend aktualisiert – Anregungen an luxus@bilanz.ch sind sehr willkommen.
Manchmal findet man Luxus dort, wo man ihn am wenigsten erwartet. Das musste BILANZ-Autor Oliver Klaffke erfahren, als er Bäume für seinen grossen Garten suchte. Der letzte Schrei in der Branche des Überflüssigen sind nämlich just Bäume. Grosse Bäume, um genau zu sein. Wer sich von Durchschnitts-Habenichtsen unterscheiden will, lässt sich zum Beispiel eine ausgewachsene Linde liefern, zwölf Meter hoch. Der Spass kostet rund 25 000 Franken, Transport nicht eingerechnet. Ein Baum ganz allein sieht natürlich ein wenig mickrig aus – eine stattliche Villa gehört selbstredend dazu, und der Park soll auch flächenmässig etwas hermachen. Zusammen ergibt das dann ein echtes Statussymbol. Autor Klaffke entschied sich übrigens für eine etwas bescheidenere Variante: Er kaufte 200 je 130 Zentimeter hohe Linden. Die Hälfte haben ihm inzwischen die Rehe geschreddert.
Der Mann war acht Kilo leichter als bei der ersten Begegnung ein halbes Jahr zuvor, er wirkte viel ernster und auch müder. BILANZ-Redaktorin Carmen Gasser traf den Sulzer-Präsidenten Ulf Berg in seinem Büro im obersten Stock des Sulzer-Gebäudes in Winterthur. Berg hat im Kampf gegen den russischen Oligarchen und Sulzer-Grossaktionär Viktor Vekselberg eben einen namhaften Sieg errungen. Dennoch warf sich Ulf Berg beim Gespräch keine Sekunde lang in Siegerpose: Die Schlacht ist noch nicht wirklich gewonnen, wie die Analyse von Carmen Gasser zeigt.
Pierre-André Schmitt, stv. Chefredaktor BILANZ