Obwohl Nicolas G. Hayek die Zügel des Swatch-Konzerns bis zum letzten Tag fest in der Hand hielt, hat er mit der Wahl seinens Sohnes Nick in den Verwaltungsrat die Weitsicht bewiesen, die er auch schon beim denkwürdigen Aufbau seines Uhrenimperiums an den Tag gelegt hat. Die Stabilität, nach dem Tod des Patrons elementar, scheint gesichert.
Das Genfer Traditionshaus Pictet, mit mehr als 400 Milliarden Franken verwalteten Vermögen die grösste Schweizer Privatbank, hat für seine Spitze sogar schon die Nachfolgeplanung für die nächsten fünfzehn Jahre festgelegt. Am 30. Juni hat sich mit dem Senior Partner Ivan Pictet der profilierteste Vertreter des Genfer Finanzplatzes aus dem erlauchten Kreis der Teilhaber verabschiedet. Er geht mit Wehmut – und appelliert an die Kampfeslust seiner Nachfolger. Denn der Druck auf den Finanzplatz, da lässt der 66-Jährige keinen Zweifel, wird weiter steigen. Sorge macht dem Privatbankier, dass die Verantwortlichen ihre Trümpfe zu leichtfertig aus der Hand geben.
Der Druck steigt innerhalb der EU auch in einer anderen Frage: Frankreich, Deutschland und die Niederlande wollen per Gesetz eine Quote einführen, um den Anteil der Frauen in den Führungsetagen stark zu erhöhen. Eine Umfrage unter Schweizer Top-Managerinnen zeigt jedoch: Es sind die Frauen selbst, die mehrheitlich gegen diese Quote sind. Dass nicht Kompetenz, sondern Geschlecht für ihre Beförderung zählen soll, widerspricht ihrem Wirtschaftsverständnis – und auch jenem der Schweizer Regierung. Hierzulande stellt sich der Bundesrat richtigerweise gegen die Quote.
Die Gefahr ist jedoch, dass damit der unbestreitbare Rückstand der Schweiz in dieser Frage zementiert wird. Und das zum Schaden der Firmen: Studien von McKinsey und der Boston Consulting Group belegen eindrücklich, dass Teams mit einem höheren Frauenanteil leistungsfähiger und kundenorientierter sind. Es liegt also an jedem Unternehmen selbst, diesen Vorteil zu nutzen.