Wer wird Migros-Präsidentin? Am kommenden Samstag entscheidet sich das Rennen zwischen SBB-Managerin Jeannine Pilloud und Ursula Nold, der Präsidentin der Migros-Delegiertenversammlung.
Nun hat sich ein hausinternes Schwergewicht klar ausgesprochen: «Der Dutti würde Ursula Nold wählen», schreibt Jules Kyburz im neuen «Migros Magazin». Kyburz, geboren 1932, präsidierte die Migros-Genossenschaft von 1993 bis zum Jahr 2000; von 1992 bis 2012 war er Präsident der Gottlieb-und-Adele-Duttweiler-Stiftung.
Kennt Nold seit Jahren
In einem Leserbrief richtet sich Kyburz an die «lieben Delegierten» und erinnert daran, dass er sechzig Jahre lang für Migros gearbeitet habe – und unter anderem mit dem legendären Firmengründer Gottlieb Duttweiler himself. «Das heisst: Ich kenne die Migros à fonds.» Aber er kenne auch Ursula Nold seit Jahren, weshalb für ihn der Fall – pro Nold – klar sei.
In der Migros gehört es zur Tradition, dass die ehemaligen Chefs und insbesondere hohe Vertreter der Duttweiler-Stiftung noch aktiv mitreden, auch viele Jahre nach der Pensionierung. Legendär in dieser Rolle war Pierre Arnold, Migros-Präsident zwischen 1984 und 1992: Der Romand kämpfte als Pensionär unter anderem lautstark gegen die M-Budget-Linie und die Cumulus-Karte, und er wandte sich dagegen, dass der M-Konzern die Warenhauskette Globus schluckt.
Mehr Unterstützer
Mit dem Segen des Genossenschafts-Bundes geht Pilloud zwar formell als Favoritin ins Rennen ums Präsidium, aber Nold erhält zunehmend mehr Unterstützer – auch wenn sie weitaus weniger bekannt als Pilloud ist.
So hat sich auch in den vergangenen Wochen etwa die Nachhaltigkeitschefin beim Migros-Genossenschafts-Bund – Cornelia Diethelm – für Nold ausgesprochen. Auch andere Personen in Schlüsselpositionen bei der Migros unterstützen die Kandidatur von Ursula Nold auf beruflichen Netzwerken wie Xing oder Linkedin.
(rap/tdr)