«Wer ein Notebook kaufen will, für den funktioniert das im Web genauso gut wie im Laden, wenn nicht besser», sagt Roland Brack, Gründer von Brack.ch. Produkte und Preise liessen sich einfacher vergleichen, und es gebe die Empfehlungen anderer Kunden. Heute sind fast alle technologisch bis auf die Zähne bewaffnet. In jedem Haushalt ist mindestens ein Computer, iPhone oder iPad vorhanden, von denen man schnell und einfach auf das Internet zugreifen kann. Den Konsumenten ist es weniger wichtig, die Produkte anzufassen, als sie zu einem guten Preis im Web zu erwerben. «Entscheider grosser Elektronikhäuser erwarten, dass in fünf Jahren bis zu 60 Prozent des Umsatzes online stattfinden», sagt Fritze von Berswordt von der Strategieberatung SMP.
Vor allem der Online-Markt für Videokameras boomt. Es werden bereits 25 Prozent aller Videokameras im Internet bestellt. In der Consumer-Elektronik (Fernseher, Stereoanlagen, Radios, MP3) stammen bei einem jährlichen Gesamtumsatz von 1,75 Milliarden Franken rund 15 Prozent aus dem Online-Geschäft. Ob im Internet oder in der Filiale: Die grösste Herausforderung für Unternehmen ist es, sich im Konkurrenzkampf zu profilieren. Luca Giuriato vom Marktforschungsinstitut GfK sagt: «Es kommt nicht primär darauf an, ob man nun Online-Händler oder Besitzer eines stationären Ladens ist. Einzig die Differenzierung gegenüber anderen Wettbewerbern ist entscheidend.»
Der Elektronikmarkt wird sich allerdings nicht vollständig in den Online-Handel verlagern. Gut zu sehen ist das bei Digitec, dem Schweizer Spitzenreiter im Bereich Elektronik: Ursprünglich ausschliesslich Online-Player, hat das Unternehmen längst auch stationäre Läden eröffnet.