Das Ende von Panalpina als stolzes, geschichtsträchtiges und eigenständiges Transportunternehmen rückt nun rasch näher: Die Dänen von Konkurrent DSV wollen die Basler für 4 Milliarden Franken kaufen. Es war absehbar wie ein Sonnenuntergang.
Seit Jahren dümpelte der Konzern dahin, verschlief den Anschluss an die Konkurrenz und übte sich in falsch verstandenem Bewahren von Tradition. Keine gute Falle machte da der Verwaltungsrat, namentlich der Präsident Peter Ulber und sein Vizepräsident Beat Walti. Beide sitzen sie im Stiftungsrat der Ernst Göhner Stiftung, welche Panalpina kontrolliert.
Verkrustete Governance
Es war eine Konstellation, die wenig Anreize für Neuerungen schuf. Ulber und Walti gehörten im Stiftungsrat zum Inventar. Und die Stiftung seinerseits war bei Panalpina als grösster Aktionär mit 46 Prozent ebenso unantastbar. Das Phänomen ist bekannt: Stiftungen als Ankeraktionärin führen mit der Zeit oftmals zu verkrusteten Governance-Strukturen.
Jahrelang blockten Ulber und Walti bei Panalpina Anregungen aus dem übrigen Aktionariat ab, Kooperationen mit Konkurrenten zuzulassen. Noch letzten Frühling erklärte Ulber als Stiftungsrat kategorisch, Änderungen bei der Kontrollfrage gebe es nicht. Es grenzte an Verweigerung gegenüber den Realitäten in der Branche, welche in zunehmendem Tempo konsolidiert.
Stattliche Entschädigung
Je nach Berechnungsart erhielt Ulber 2017 bei Panalpina als Präsident inklusive Nachzahlungen ein stattliches Gehalt von über einer Million Franken. Vor kurzem bot er seinen Rücktritt auf die nächste GV an. Der Schaden ist da schon angerichtet. Das Basler Unternehmen wird wohl verschwinden, aufgehen in einem andern Konzern. Es hätte Alternativen gegeben.