Was sich am 5. Februar 2020 auf dem Polizeiposten Thun abspielte, erinnerte so gar nicht ans beschauliche Berner Oberland, eher an Palermo. Gesprächsthema war ein Rencontre in Gstaad BE, an dem die Fäuste geflogen waren. Herr A. sagte aus, er sei an jenem Morgen von drei Männern («elegant gekleidet») gestoppt und malträtiert worden. Die Schläge hätten Kinn, Augen und Magengrube getroffen, wobei es «richtig brätschte», erzählte das Opfer.
Schliesslich habe er, immerhin hobbymässiger Kampfsportler, einem Angreifer eine saftige Ohrfeige verpasst, worauf die Schläger sein Gesicht gegen die Scheibe eines Autos drückten, auf dessen Beifahrersitz er eine Stahlrute und eine Beretta-Handfeuerwaffe mit Holzgriff ausmachte. Nach weiteren Hieben stiegen die Männer in ihre Wagen – «einen dunklen Lancia Thema und einen silbergrauen Fiat 500 Abarth, Kennzeichen italienisch». Zum Abschied rieten die Schläger ihrem Opfer, die Finger von der Sache zu lassen. Dann brausten sie in Richtung Lauenen davon. Arrivederci Svizzera.