Noch ist das Projekt Zukunftsmusik: Medizinaltechniker Ypsomed möchte die Produktion von Insulinpumpen für Diabetiker noch weiter automatisieren. Die Technologie dafür liefert die Swisscom, das Projekt ist eine der ersten konkreten Anwendungen von 5G in der Schweiz.
Datenübermittlung per 5G verspricht deutlich kürzere Latenzzeiten, die Verzögerung bei der Übermittlung von Daten ist also um viele Male geringer als bisher. Produktionsprozesse können also auch dann annähernd in Echtzeit gesteuert werden, wenn dafür Datenübermittlung nötig ist. Das revolutioniert die Möglichkeiten.
«Riesige Datenmengen»
«Wir generieren riesige Datenmengen, die wir von den Anlagen ins Rechenzentrum und zurück spielen müssen», sagt Ypsomed-Chef Simon Michel anlässlich der Präsentation des Projektes. 5G verspricht dafür die nötige Schnelligkeit und Konstanz.
Bisher allerdings befindet sich auch das Projekt von Swisscom und Ypsomed im Pilotstadium. Swisscom hat den Start von 5G in vereinzelten Bereichen auf Ende 2018 vorgezogen. Die Lizenzen dafür werden allerdings erst im Sommer versteigert. Swisscom arbeitet mit Netzwerkausrüster Ericsson zusammen, der 2015 als weltweit erster frühe Prototypen von 5G der Öffentlichkeit präsentierte und damit als führend in diesem Bereich gilt.
5G bietet noch viel mehr Möglichkeiten für die Industrie
Das Vorhaben von Swisscom und Ypsomed ist damit innovativ, aber auch ein Testballon. «Wir zeigen erst eine kleine Möglichkeit des Potenzials, dass 5G innerhalb von Industrieanwendungen hat», sagt Swisscom-CTO Heinz Herren. Er betont, es gehe nicht einfach um die nächste Evolution von 4G. Es gehe um eine völlig neue Technologie, die ganz andere Anwendungen erlaube.
Die Folgen der Einführung von 5G sind heute noch schwer abzuschätzen. Ypsomed-Chef Michel gibt sich jedenfalls optimistisch. «Wir können dadurch Arbeitsplätze in die Schweiz zurückholen», sagt er. «Durch die Automatisierung haben wir eine bessere Ausgangslage dafür als manuelle Produktionen im Ausland.»