Das Schweizer Finanzministerium (EFD) hat ein Bussgeld gegen eine ehemalige Credit-Suisse-Managerin verhängt. Weil die frühere Risikochefin Lara Warner einen Geldwäscheverdacht den Behörden nicht gemeldet habe, wurde sie zu einer Zahlung von 100'000 Franken verurteilt, wie der Strafverfügung des Finanzministeriums zu entnehmen war, die der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch vorlag.
Zuvor hatten bereits die Tamedia-Zeitungen und das Schweizer Fernsehen über den Entscheid berichtet. Es handle sich um die zweithöchste Busse, die das Finanzministerium bisher wegen einer Geldwäsche-Meldepflichtverletzung verhängt habe, so eine Sprecherin.
Auslöser des Falls sei eine Zahlung von rund 7,9 Millionen Dollar auf ein Credit-Suisse-Konto im März 2016 gewesen. Hintergrund sei der Mosambik-Skandal, bei dem unter anderem die Credit Suisse Kredite an das südostafrikanische Land gab. Doch ein großer Teil des Geldes versickerte.
Warner rechtfertigt sich
Ein Anwalt Warners erklärte: «Die Strafverfügung des EFD ist nicht nachvollziehbar.» Die Entscheidung, keine Geldwäschemeldung zu erstatten, sei nicht von Warner getroffen worden.«Frau Warner wird eine gerichtliche Beurteilung beantragen und geht davon aus, dass die Anklage abgewiesen werden wird.»
Eine Reihe von Skandalen hatte das Vertrauen der Kunden und Aktionäre der Credit Suisse vor zwei Jahren so weit untergraben, dass die Bank in einer staatlich orchestrierten Aktion von der größeren Schweizer Rivalin UBS übernommen werden musste.
(reuters/dob)