Die Liste berühmter deutscher Steuersünder, die mit einem Schweizer Geheimkonto erwischt wurden, ist lang. Springreiter Paul Schockemöhle flog durch einen Datendieb auf: elf Monate bedingt und 22 Millionen Steuernachzahlung. Schlagerstar Freddy Quinn hatte einen Schweizer Wohnsitz vorgetäuscht: zwei Jahre Haft bedingt. Jazz-Legende Paul Kuhn mit Wohnsitz in Lenzerheide verheimlichte Gagen: ein Jahr bedingt und Betreibungen vom deutschen Finanzamt. Peter Graf, Vater von Tennis-Ass Steffi Graf, wurde wegen Hinterziehung von rund 12 Millionen D-Mark verurteilt: drei Jahre und neun Monate unbedingt.

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Kaisers Lernkurven. «Es muss zwar sein», notierte Fussballer Franz Beckenbauer in seinen Memoiren, «dass man einen Teil seines Einkommens an den Staat abführt – aber gleich so viel?» Er erlebte die Steuerermittlungen bereits in den achtziger Jahren in der Schweiz, nachdem er Firmengewinne im Kanton Obwalden unerwähnt gelassen hatte: eine Busse, eine Nachzahlung von 1,8 Millionen Mark und ein blaues Auge.

Beckenbauer hat gelernt. Er zügelte nach Österreich, nach Kitzbühel, eineinhalb Autostunden von München entfernt, aber ausser Reichweite der deutschen Steuervögte.