Die im Rahmen von Spin-offs an der ETH Zürich gegründeten Firmen haben eine hohe Überlebensrate. Laut einer Studie der ETH in Zusammenarbeit mit der Universität St.Gallen schaffen es ETH-Spin-offs viel öfter durch das sogenannte «Valley of Death» als andere Schweizer Start-ups.

Aus der am Dienstag veröffentlichten dritten «Performance-Studie» der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) geht hervor, dass 93 Prozent der ETH-Spin-offs die Fünfjahresmarke erfolgreich überstehen.

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Viele Firmen bleiben Ein-Mann- oder Ein-Frau-Betriebe

Gemäss Zahlen vom November 2019 des Bundesamtes für Statistik (BFS) belief sich die Überlebensrate von neu gegründeten Firmen schweizweit nach vier Jahren auf gut die Hälfte. Rund 60 Prozent der neuen Unternehmen zählten zudem nur einen Beschäftigten, wie den Ergebnissen der Statistik der Unternehmensdemografie (UDEMO) des BFS zu entnehmen ist.

In Bezug auf die Arbeitsplätze zeigt die am Beispiel von 145 ETH-Spin-offs durchgeführte Untersuchung der Zürcher Hochschule, dass nun pro Firma im Schnitt mehr als 30 Stellen entstehen. Im Jahr 2008 habe dieser Durchschnittswert noch rund sieben Vollzeitstellen entsprochen. Die Anzahl Gründungen bleibe zudem mit fast 30 ETH-Spin-offs pro Jahr auf konstant hohem Niveau.

Ein ansehnlicher Erfolg

Besonders erfolgreich sind die ETH-Spin-offs derweil wenig überraschend in einem Kernbereich der im Jahr 1855 unter dem Namen «Polytechnikum» gegründeten Hochschule, dem Elektroingeneurwesen. In diesem Sektor hätten die Gründerfirmen bisher über 2'000 Vollzeitstellen geschaffen.

Und auch der wirtschaftliche Erfolg kann sich sehen lassen. Im Jahr 2017 habe die untersuchte Gruppe insgesamt fast 900 Millionen Franken Umsatz erwirtschaftet. Der gesamte Unternehmenswert der Spin-offs belaufe sich zudem auf fast 5 Milliarden Franken und dürfte laut der Studie hochgerechnet auf alle ETH-Spin-offs bei gegen 10 Milliarden liegen.

Die «Performance-Studie» basiert den Angaben nach auf einer Befragung von ETH-Spin-offs im Jahr 2018, die durch öffentlich zugängliche Informationen ergänzt wurde.

GPS-Module und Sensorlösungen

Ein Beispiel eines erfolgreichen ETH-Spin-offs, das es sogar bis an die Börse schaffte, ist die im Jahr 1998 gegründete Firma U-Blox. Das auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von GPS Modulen und Chip-Sätzen spezialisierte Unternehmen ging im Herbst 2007 an die Börse und wurde per Ende Juni 2020 mit einem Börsenwert von 450 Millionen Franken bewertet.

Ebenfalls 1998 gegründet wurde das ebenfalls börsenkotierte und in Stäfa ansässige Unternehmen Sensirion. Die Firma hat sich auf die Entwicklung von Sensorlösungen auf der Basis von Halbleiterchips (CMOSens Technologie) spezialisiert. Der Börsenwert des rund 800 Mitarbeitende zählenden Unternehmens beträgt gut 700 Millionen Franken.

(awp/mbü)