Credit Suisse-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner bringe "nicht die nötige Glaubwürdigkeit mit", um seine Funktion weiter auszuüben, sagte Ethos-Direktor Vincent Kaufmann der "NZZ am Sonntag". Ethos werde deshalb voraussichtlich auch an der nächsten Generalversammlung gegen die Wiederwahl von Urs Rohner stimmen.
Der Stimmberechtsberater veweigert dem Credit-Suisse-Präsidenten seit 2017 die Unterstützung.
An der "wichtigsten Aufgabe gescheitert"
Rohner sei an seiner wichtigsten Aufgabe gescheitert, der Überwachung des Managements, sagte Kaufmann. "Das hat er nicht geschafft", deshalb sei die Krise mit Konzernchef Tidjane Thiam eskaliert.
Die Stimme von Ethos ist von Bedeutung. Der Stimmrechtsberater Ethos zählt 223 Schweizer Pensionskassen und gemeinnützige Stiftungen zu seinen Mitgliedern.
Am Freitag hatte schon David Herro, Chief Investment Officer bei Harris Associates, seine Forderung bekräftigt, dass Rohner gehen sollte. Harris ist einer der grössten Investoren der Credit Suisse.
Credit-Suisse-Konzernchef Tidjane Thiam war am Freitag im Zusammenhang mit der Affäre um die Bespitzelung führender Credit-Suisse-Manager nach wochenlangem Konflikt mit dem Verwaltungsrat zurückgetreten.
(rai)