Die EU bestraft sechs russische Unternehmen für ihre Beteiligung am Bau der Kertsch-Brücke. Die Verbindung von Russland zur rechtswidrig annektierten Halbinsel Krim festige die Kontrolle Moskaus über das Gebiet und untergrabe die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine, teilte die Vertretung der EU-Staaten am Dienstag in Brüssel mit.
Im Rahmen der Strafmassnahmen würden nun sämtliche Vermögenswerte der sechs Unternehmen in der EU eingefroren. Zudem dürften ihnen keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung gestellt werden.
Russland hatte die Halbinsel im März 2014 nach einem umstrittenen Referendum ins eigene Staatsgebiet aufgenommen. Der Westen verurteilt das Vorgehen allerdings als völkerrechtswidrig und sieht die Krim noch immer als Teil der Ukraine an.
Die rund 19 Kilometer lange Brücke über die Meerenge von Kertsch war im Mai von Kremlchef Wladimir Putin persönlich für den Autoverkehr freigegeben worden und gilt als die längste Russlands und Europas. Sie ist strategisch vor allem deswegen wichtig, weil Russland bislang keine direkte Landverbindung auf die Krim hatte.
EU-Sanktionen gegen 155 Personen
Zu den nun von den EU-Sanktionen betroffenen Unternehmen gehören Planungs-, Bau- und Wartungsfirmen. Drei von ihnen gehören dem Milliardär Arkadi Rotenberg. Er war früher Judopartner Putins und gilt als dessen enger Vertrauter.
Die neuen Strafmassnahmen ergänzen eine ganze Reihe bereits bestehender Sanktionen. Zu ihnen gehören auch allgemeine Handels- und Investitionsbeschränkungen sowie EU-Einreiseverbote und Vermögenssperren gegen Einzelpersonen. Nach EU-Angaben sind von letzteren mittlerweile 155 Menschen betroffen.