Bei der Deutschen Bank sorgt die Rückforderung von Boni für einen offenen Streit. Der ehemalige Risikovorstand Hugo Bänziger weigert sich, den Forderungen nachzukommen. «Ich habe mir nichts vorzuwerfen», sagte Bänziger in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».

Die Deutsche Bank will frühere Top-Manager wegen milliardenschwerer Skandale zur Kasse bitten. Auf der Hauptversammlung Mitte Mai hatte Aufsichtsratschef Paul Achleitner gesagt, es gebe fortgeschrittene Gespräche mit einstigen Vorständen. Er erwarte eine Regelung in den nächsten Monaten.

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«Verfahren ausdrücklich eingestellt»

Bänziger entgegnete nun: «Auf was die Äusserung Achleitners beruht, entzieht sich meiner Kenntnis», sagte er. «Bis zur Hauptversammlung war ich mit ihm neun Monate lange nicht in Kontakt, hatte nichts gehört, auch nicht über Anwälte.» Eine juristische Grundlage für Rückforderungen sieht der heutige Teilhaber der Schweizer Privatbank Lombard Odier nicht. «Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt hat jeden Stein umgedreht und das Verfahren ausdrücklich eingestellt. Auch interne Disziplinarmassnahmen in der Bank gibt es nicht.»

Die Deutsche Bank wollte sich zu Bänzigers Aussagen nicht äussern.

(reuters/moh)