Vor dem Zürcher Obergericht ist am Dienstag ein weiteres Kapital in der Geschichte der BVK-Affäre eröffnet worden. Der ehemalige CS-Bankdirektor Albert Castelberg wehrt sich gegen die vom Bezirksgericht 2014 ausgesprochene Freiheitsstrafe von vier Jahren wegen Betrugs und Urkundenfälschung.
Laut Anklage hatte der heute 61-jährige Ex-Banker mit gefälschten Börsenergebnissen die kantonale Pensionskasse BVK und die Gebäudeversicherung um rund 15 Millionen Franken geprellt. Drei weitere CS-Angestellte waren wegen Gehilfenschaft zu bedingten Geldstrafen verurteilt worden, ein fünfter wurde freigesprochen.
Urteil folgt Anfang Mai
Der vierjährige Freiheitsentzug gegen Castelberg galt als Zusatzstrafe. Das Obergericht hatte den Beschuldigten bereits zuvor wegen Bestechung des Ex-BVK-Chefs Daniel Gloor zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Dieser Entscheid ist rechtskräftig.
Castelberg bedauerte in der Berufungsverhandlung sein Handeln, wies jedoch die strafrechtlichen Vorwürfe zurück. Vor Gericht kam heraus, dass er heute im Autohandel tätig ist und mit rund 2500 Franken pro Monat nur noch über bescheidene Einkünfte verfügt. Für den Berufungsprozess sind am Obergericht zwei Tage eingeplant. Das Urteil wird voraussichtlich am 4. Mai eröffnet.
(sda/mbü)