Es ist ein Geldgeber mit besonders tiefen Taschen, den sich die Radsportbekleidungsfirma Q36.5 da als Miteigentümer an Bord geholt hat: Der langjährige Glencore-Chef Ivan Glasenberg, seit 1. Juli im aktiven Ruhestand, ist bei der italienischen Firma eingestiegen.
$Sie produziert High-End-Textilien für Radfahrer – in der Eigenwerbung «die leichteste und effizienteste Radsportkleidung der Welt». Das Ziel der Textur ist, die Körpertemperatur konstant auf 36,5 Grad zu halten, daher auch der leicht sperrige Name – Q steht für lateinisch «forschen»: quaerere.
Die Firma hat ihren Sitz in Bozen in Südtirol, dort wurde sie 2013 von Luigi Bergamo gegründet. Der Italiener war zuvor viele Jahre Forschungschef bei dem Tessiner Radsport-Bekleidungshersteller Assos in Stabio. Dort lernte er auch seine Frau Sabrina Emmasi Bergamo kennen. «Ivan hat eine tiefe Leidenschaft für den Sport und das Geschäft», betont die Tessinerin, die als Geschäftsführerin von Q36.5 amtet. «Es ist grossartig, ihn an Bord zu haben.» Sein Ziel formulierte Firmengründer Bergamo einst so: Ein permanentes Textillabor zu erschaffen, das «ikonische Produkte wie die Kelly Bag oder die Rolex Submariner» hervorbringe.
Die Fangemeinde ist gross.
Neben Glasenberg, seit Jahren eiserner Velofahrer, schwören auch «Zürich»-Chef Mario Greco oder Breitling-Lenker Georges Kern auf die Qualitätsprodukte, die Q36.5 in Zusammenarbeit mit norditalienischen Textilmanufakturen herstellen lässt. Breitling ist auch Partner der Marke.
Die Höhe der Beteiligung Glasenbergs halten die Beteiligten geheim, es soll sich aber um einen ordentlichen zweistelligen Prozentanteil handeln. Die Mehrheit liegt weiter bei dem Gründerehepaar. Die ersten Gespräche begannen vor zwei Jahren. Glasenberg ist via seinen 9,1-Prozent-Anteil an Glencore mehr als vier Milliarden Franken schwer. Sein Ziel: Die High-End-Bekleidung auch für andere Sportarten anzubieten. Die Schweiz ist ein zentraler Markt: Der erste eigenständige Shop soll im Oktober an der Bärengasse in der Zürcher Innenstadt öffnen.