Die Billigtochter Eurowings wird nicht länger von dem eigens dafür eingesetzten Vorstand Thorsten Dirks geleitet, sondern - wie die anderen Airlines - vom Chief Commercial Officer Harry Hohmeister.
Der frühere Telekommunikations-Manager Dirks werde das neu geschaffene Ressort für IT, Digitales und Innovation übernehmen, wie Lufthansa am Dienstag mitteilte. Die defizitäre Tochter Eurowings kämpft nach starkem Wachstum mit hohen Kosten und der harten Konkurrenz durch die Billigflieger Ryanair und Easyjet in Europa. Mit der Neuaufstellung stärke die Lufthansa den Kundenfokus, treibe die Digitalisierung voran und etabliere erstmals die Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft im Vorstand, erklärte Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley.
Finanzchef der Swiss kommt zum Vorstand
Vor dem Hintergrund des Konflikts mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO kommt es zu einem Wechsel im Ressort Personal und Recht. Personalchefin Bettina Volkens werde das Unternehmen nach sechs Jahren «in beiderseitigem Einvernehmen» Ende des Jahres verlassen. Unter ihrer Führung war es der Lufthansa nicht gelungen, nach einem Jahr Dauerstreit mit der Gewerkschaft an den Verhandlungstisch zu kommen. Die Lufthansa brockte sich damit teure Streiks ein. Eine Schlichtung kam trotz Intervention von Lufthansa-Chef Carsten Spohr bisher nicht zustande. Nachfolger von Volkens wird Michael Niggemann, bisher Finanzchef der Schweizer Tochter-Airline Swiss.
Bordverpflegung wird zugekauft
Neu geschaffen wird ein Vorstandsposten für «Customer & Corporate Responsibility», also die Verantwortung für Umwelt, Klima und Gesellschaft. Besetzt wird die Stelle mit der Chefin von Brussels Airlines, Christina Foerster. Sie soll außerdem für Produktmanagement und Marketing mit dem Kundenbindungsprogramm «Miles & More» und Catering zuständig werden.
Die Bordverpflegung will die Lufthansa künftig nicht mehr selbst herstellen, sondern zukaufen. Die Catering-Tochter LSG wird verkauft. Der Aufsichtsrat stimmte der Übernahme des Europageschäfts der LSG durch die Schweizer Gategroup zu. Das übrige Auslandsgeschäft soll 2020 veräussert werden.
(reuters/tdr)